Cultures Satzkette

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delfin
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von delfin » So 4. Jan 2015, 02:14

Wenige Tage später kam endlich der ersehnte Ruf "Land in Sicht" vom Ausguck. Und wie üblich sicherten die Matrosen das Schiff, während die Helden die Insel erforschten. Auch Sancho ging mit einigen Männern an Land, um die Vorräte aufzufüllen.

Quax achtete kaum darauf wohin er ging, weil er soviel grübelte "Hier soll das vorletzte Artefakt sein, wir kommen dem Ziel jetzt schon sehr nah. Aber ich mache mir immer mehr Sorgen um Ardis ... ich hoffe es wird gut ausgehen". Auch Kwasir ging unvorsichtig umher und dachte nach "Wenn die Aussage der Meerjungfrau stimmt, werde ich hier die letzte Zutat für den Unsichtbarkeitstrank finden, denn ich dann noch brauen muss ... ich hoffe nur Sancho hat recht und ich habe soviel Gefühl im Herzen, dass ich die Richtige finde! ... Ich will gar nicht daran denken, was passieren könnte, wenn ich eine falsche Zutat nehme - bei so einem mächtigen Trank kann die winzigste Kleinigkeit fatale Auswirkungen haben ...". Und wie die beiden so grübelten und nicht auf den Weg achteten stolperten beide fast gleichzeitig, prallten gegeneinander und rollten einen kleinen Abhang hinab. Die anderen lachten kurz, als sie das sahen und merkten das sich zum Glück niemand verletzt hatte.
"Na Quax, wie immer mit dem Kopf woanders als mit den Beinen?!" lachte Belix. "Ist vielleicht gar nicht so schlecht die Abkürzung" antwortete der Zauberer und deutete auf eine Gravur auf einem Stein, neben dem sie gelandet waren. Da kamen die anderen auch hinunter und besahen sich den Stein. "Ähm ja ok ... und was genau steht da jetzt?" brummte Galmur. "Tja manchmal hilft Bücherlesen mehr als Schwertschwingen" scherzte Quax "passt auf da steht sinngemäß: Im Norden ist eine Höhle, dort wartet eine Aufgabe... Mhmm, am Besten gehn wir hin uns sehen uns das mal genauer an."

Gesagt, getan - schon gingen sie zur Höhle. Sie war von außen nur klein, etwas zugewuchert mit Pflanzen, aber sehr dunkel. Abermals fanden sie einen Stein mit einer Gravur in der alten Sprache, ungefragt übersetze Quax "Wer den Weg schafft, den erwarten einige Aufgaben. Gelangt ihr bis zur Letzten und sie gelingt euch erhaltet ihr ein magisches Ding. Scheitert ihr werdet ihr alle sterben!" "Boah, klingt nicht sehr einladend" sagte Björn. "Pscht" flüsterte Brisa. Quax setzte fort "Wählt weise, wer die Höhle betritt! Einmal darin gibt es kein zurück! Der einzige Ausweg ist das Lösen der Aufgabe oder der Tod!"
"Mhm, was meint ihr? Wer soll hineingehen?" fragte Ardis. "Einer für alle, und alle für einen oder so ... das Schicksal hat uns alle hergeführt, also gehen wir alle hinein!" sagte der Axtträger. Galmur grummelte "Ja du und dein Schicksal immer! ..." und ergänzte versöhnlicher "aber er hat Recht, wer weiß was oder wer da drin alles wartet? Also los jetzt!" und marschierte in die Höhle hinein. Nach kurzem Zögern folgten ihm die anderen und bewunderten wieder Galmurs Mut.

Quax nahm seinen Zauberstab und erschuf schnell ein magisches Licht, dass als kleine Kugel über ihnen schwebte, damit ein sanftes Licht oberhalb ihrer Köpfe erzeugte und so den Weg beleuchtete. So gingen sie eine Weile durch die Höhle, einen Weg der leicht bergab führte und spürten das es zunehmend kühler und feuchter wurde. Bis sie dann plötzlich in einer großen Kammer ankamen, aus der zwei Wege weiter führten und in der ein Altar stand. Auf dem Altar lag ein Buch und eine Streitaxt, dazu eine Inschrift, die Quax wieder übersetzte "Wählt den Test des Geistes oder den des Körpers! Bestehen eröffnet euch den richtigen Pfad, Misslingen tötet euch!" und noch bevor irgendjemand auch nur nachgedacht hatte griff Belix schon zur Streitaxt und rief "Los gehts!"
Doch kaum hatte er die Waffe ergriffen erklang ein lautes Poltern und rumpeln und nur Sekunden später waren die Helden von 4 großen Felsgolems umgeben, die zum Angriff übergingen. Björn, Kwasir, Ardis und Kori zogen sich zurück und kauerten sich am Altar nieder. Die anderen begannen die Golems zu bekämpfen. Doch zum Schrecken der anderen konnte weder die silberne Axt des Axtträgers noch Belix Höhlen-Streitaxt etwas gegen sie ausrichten. Die beiden wurden immer mehr bedrängt. Nur Galmurs zauberhaftes Schwert und Brisas magischer Bogen konnten die Felsgolems verletzen, sodass es ihnen beiden nach heftigen Kampf gelang die Golems zu besiegen. Als der letzte Felsgolem fiel und nur ein Haufen lebloser Steine zurückblieb, fiel vor dem rechten Weg ein Gitter hinunter und nur der linke Pfad war offen. Ohne darauf zu achten ging in dem Moment der kleine Quax zum großen Belix hinüber und schrie ihn wütend an "Ich hoffe das war dir eine Lehre! Erst denken, dann handeln! Hätten Brisa und Galmur nicht ihre Zauberwaffen wären wir jetzt schon gescheitert!" Doch Belix hielt sich nicht damit auf und antwortete nur "Wer sagt denn, das du die Denkaufgabe so problemlos hättest lösen können, wie sie kämpfen können?"
"Es ist jetzt eh zu spät für Diskussionen! Halten wir fest das wir und das nächste Mal erst beratschlagen und dann agieren! ..." sagte Brisa "Los wir können weiter."

Sie gingen also wieder einen Weg entlang und erneut kamen sie nach einer Weile zu einer großen Kammer mit einem Altar. Doch kaum hatten sie alle den Raum betreten waren sowohl Eingang als auch der einzig sichtbare Ausweg von einer großen Flammenwand versperrt. Die Helden gingen daher zum Altar und betrachteten die neue Aufgabe. Sie sahen sechs verschiedenfarbige Tränke (blau, weiß, lila, grün, rot, gelb), sechs Steine mit andersartigen Symbolen (Kreis, Strich, Dreieck, Bogen, Viereck, Kreuz) und sechs Vertiefungen von links (1) nach rechts (6) [Anmerkung zu Tränken: verbrennen, vergiften, versteinern, ersticken, ewig schlafen, weiterkommen]
Dazu noch ein Schriftrolle, die Quax wieder übersetzte: "Ihr seht jeweils 6 Vertiefungen, Tränke und Symbole. Ordnet ihr alle Tränke und Positionen richtig zu, dürft ihr die Höhle wieder durch den Eingang verlassen. Ist alles korrekt angeordnet und seid ihr euch absolut sicher, trinkt den richtigen Trank! Dann öffnet sich der weiterführende Pfad. Zur richtigen Zuordnung erhaltet ihr folgende Hinweise:
1. Der weiße Trank benötigt das Kreissymbol, der Lilane das Dreieck.
2. Der Trank auf Position vier versteinert, der Blaue raubt den Atem.
3. Der lila Trank steht auf ungerader, der Weiße auf gerader Zahlen-Position.
4. Kein ´K´ im Symbolnamen trägt der Trank zwei.
5. Weder das Symbol des Bogens, noch das des Kreuz´ führen zum Ersticken.
6. Der Trank auf Position eins und der auf drei führen nicht zum ewigen Schlaf.
7. ´Verbrennen´ ist irgendwo links von ´ersticken´, ´weiterkommen´ ist direkt rechts von ´versteinern´.
8. Der gelbe Trank hat weder das Symbol Kreises, noch das des Bogens.
9. Der Trank mit dem Dreieck als Symbol verbennt den Trinkenden.
"

"So dann" sagte Belix und setzte sich mit Galmur bequem hin "das ist dann wohl eine Aufgabe für die, die eher mit Köpfchen als Waffe umgehen!"
Brisa sah Quax an "so les bitte nochmal langsam einzeln vor" und begann wieder mit einem Stöckchen eine Art Tabelle in den Staub zu malen...
[an die Mitautoren: siehe Email]

_______________________________________________________________
Liste der Helden: ................................................Liste der Artefakte:
Namenloser Held mit silberner Axt.....................eine eine silberne Götter-Axt [da]
Kapitän Kori, mit magischem Kompass...............eine blaue Schiffskulptur [da]
Björn, der Spielmann.........................................eine bronzene Leier [da]
Brisa, die bogenschießende Diebin....................ein grüner Elfenbogen [da]
Belix, der starke Einäugige.................................ein steinener Hammer [da]
Galmur, Spurenleser und Schwertkämpfer..........ein rotes Flammenschwert [da]
Quax, der konfuse Zauberer..............................ein weißer Zauberstab [da]
Kwasir, Koch und Tränkemixer............................ein Unsichtbarkeitstrank [in arbeit]
Ardis, Sterndeuterin...........................................ein Beutel voll goldener Runensteine [da, verunreinigt]
(untoter) Sancho, Koch mit Trompete
Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden. - Sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen.

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von Alix » So 4. Jan 2015, 17:45

Nachdem Quax alles noch einmal wiederholt hatte, fing Brisa an zu grübeln und meinte dann, "Kann es sein, dass du etwas falsch interpretiert hast? Du musst die Scherze deines Bruders nicht nachmachen! Wir wollen schließlich lebend hier raus."

"Naja, manche Zeichen lassen sich auch anders interpretieren ich versuch es noch mal! Also"

1. Der weiße Trank, der nicht an Position 2 oder 4 steht und nicht vergiftet, benötigt das Kreissymbol, der Lilane das Dreieck.
2. Der Trank auf Position vier (wo weder Strich noch Bogensymbol hingehören) versteinert, der Blaue raubt den Atem.
3. Der lila Trank steht auf ungerader, der Weiße auf gerader Zahlen-Position.
4. Kein ´K´ im Symbolnamen trägt der Trank zwei, der nicht grün oder gelb ist.
5. Weder das Symbol des Bogen, noch das des Kreuz´ führen zum Ersticken.
6. Der Trank auf Position eins und der auf drei führen nicht zum ewigen Schlaf.
7. ´Verbrennen´ ist auf der zweiten Position links von ´ersticken´, ´weiter´ ist direkt rechts von ´versteinern´.
8. Weder der gelbe noch der rote Trank haben das Symbol Bogen oder Viereck
9. Der Trank mit dem Dreieck als Symbol verbrennt den Trinkenden.

"Das klingt aber ganz anders! Zumindest könnte es jetzt aufgehen." meine Brisa und malte wieder neu an ihrer Strichzeichnung.
"Lernt doch selber die alten Symbole! Ich kann nichts dafür, dass ich der Einzige hier bin der die Zeichen überhaupt interpretieren kann!" verteidigte sich Quax.

"Streitet Euch ruhig weiter! Ich esse inzwischen gemütlich die Reste von Sanchos Wegzehrung!" meinte Belix.
Erst wenn Du am Abgrund stehst und nicht mehr weiter weißt erkennst Du, wer Dich zurückreißt und wer Dich springen läßt.

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von LadySilbermond » Mo 5. Jan 2015, 00:44

Brisas geschickte Hände sortierten die Steine und Tränke, bis sie schließlich alles so angeordnet hatte:
Auf der ersten Position den lila Trank mit dem Dreiecksymbol
Auf der zweiten den roten Trank mit dem Strichsymbol
Auf der dritten den blauen mit dem Quadrat
Auf der vierten den gelben mit dem Kreuz
Auf der fünften den grünen mit dem Bogen
Auf der sechsten den weißen mit dem Kreis

Dann betrachtete sie alle Tränke und griff nach dem grünen Trank. "Auf euer Wohl, Freunde, nur hiermit werden wir die Flammenwand besiegen. Der blaue wird uns den Atem rauben, der weiße uns ewigen Schlaf schenken, der blaue uns verbrennen, der rote uns vergiften und der gelbe uns versteinern,"

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von Alix » Mo 5. Jan 2015, 07:58

Die Wand verschwand und weiter ging der Weg, bis er schließlich an einem Abgrund endete. Auf der anderen Seite war deutlich ein Eingang zu sehen, doch es gab keinen Weg über den Abgrund, nur die Reste einer Hängebrücke.

Der größte Teil der Brücke hing drüben, als hätte jemand die Brückenseile durchgeschnitten, nur ein einziges Tau, wohl das ehemalige Geländer, führte noch über den Abgrund.
Ein Berg dünner und dicker Stricke lag herum, als würden sie sagen: Wenn Ihr eine Brücke braucht, baut euch eine!

"Und nun?" frage Belix in die Runde? "Kannst Du uns einen Weg zaubern Quax?"
"Nein nur die Illusion eines Weges, was nicht viel helfen würde!"

Brisa besah sich inzwischen die Seile und sagte: "Ich habe eine Idee! Wir haben ja eine Verbindung nach drüben. Ich binde mir ein Sicherungsseil um, klettere rüber und schau mir das andere Ende an!" und schon hing sie am Tau über dem Abgrund und hangelte sich geschickt auf die andere Seite. "Geht doch ganz einfach! Mir nach!" rief sie.

Kwasir rief zurück: "Du denkst doch nicht, dass auch nur Einer von und so hangeln kann!" Brisa lachte "Nagut, dann bauen wir eben eine neue Brücke. Die Brücke ist ja noch da und sieht auch ganz gut aus. Ich klettere jetzt runter und binde das mein Sicherungsseil ans untere Ende an, dann kann Belix die Brücke zu Euch rüberziehen. So ist es ganz bequem für Euch!"

Brisa machte sich an den Abstieg und band Ihr Seil ans untere Ende der abgeschnittenen Brücke an. Als sie wieder hochklettern wollte, brach ein Brückenbrett auf dem sie stand, sie rutschte ab und fiel nach unten in die Dunkelheit.

Für Kori gab es kein Halten mehr! Er schrie "Brisa!" und als die nicht antwortete griff er sich eins der herum liegenden Seile und hangelte ebenfalls über die Schlucht. Dort band der sein Seil fest und seilte sich ab.
Quax hatte inzwischen eine weiteres Feenlicht erzeugt und über den Abgrund hinunter zu geschickt.

Brisa lag auf einem Felsvorsprung kurz unterhalb des Brückenendes, sie hatte sich am Kopf verletzt und war deshalb wohl kurzzeitig bewusstlos geworden. Als Kori bei ihr ankam wachte sie gerade wieder auf und richtete sich vorsichtig auf. "Du lebst!" sagte Kori erleichtert.
"Wie bist du hierher gekommen?" fragte Brisa erstaunt.
"Ein wenig klettern kann ich auch! So was lernt man auf dem Schiff" sagte er lächelnd "Wie geht es Dir?"
"Es geht schon gleich wieder! Danke."

"Zieht die Brücke hoch zu Euch! Dann könnt Ihr uns von der anderen Seite hochziehen" rief Kori dem Rest der Truppe zu. "Brisa lebt!"

Belix machte sich daran sie Brücke hochzuziehen und gemeinsam gelang es ihnen sie sicher an der anderen Seite zu befestigen. "Vorsichtshalber einzeln und alle mit Seilen angebunden überquerten sie den Abgrund und hörten Kori und Brisa streiten.

Kori setzte all seine Überredungskünste ein, um Brisa daran zu hindern ungesichert nach oben zu klettern.
"Ich schaff das, mir geht es wieder gut!"
"Warte bis die anderen ein Seil für Dich herunterwerfen oder nimm meines, wenn du es so eilig hast von mir wegzukommen"
"Ich brauch kein Seil!"
"Ohne Seil lass ich dich nicht klettern!"
"Wie willst Du mich daran hindern?"
"Ich halte Dich einfach hier fest!" Lachte Kori und umschlang sie mit seinen starken Armen.

Inzwischen hatten die anderen weitere Seile heruntergelassen und Belix rief belustigt "Wenn ihr dann fertig seit mit streiten könntet ihr hochkommen, damit wir weitergehen können."

Brisa band sich fest und lies sich von Belix hochziehen, eigentlich ganz froh darüber nicht selber klettern zu müssen, aber das würde sie Kori gegenüber nie zugeben, obwohl sie es großartig fand dass er ihr gefolgt war, das hatte sie nicht erwartet.

Nach einer kurzen Rast, wo sich Kwasir Brisa's Kopfverletzung ansah, ging es weiter den Gang entlang.
Erst wenn Du am Abgrund stehst und nicht mehr weiter weißt erkennst Du, wer Dich zurückreißt und wer Dich springen läßt.

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von delfin » Di 6. Jan 2015, 00:55

Die anderen waren sehr erleichtert, dass sich Brisa scheinbar nur ein wenig am Kopf verletzt hatte, "Da hattest du echt viel Glück" meinte Kwasir "Das hätte echt übel ausgehen können! Und du bist sicher, dass dir sonst nichts wehtut?" "Ja, das sind bloß paar Kratzer, nichts weiter, alles gut! Lasst uns weitergehen" antwortete Brisa.

Und schon gingen die Helden durch das nächste Tor. Erneut kamen sie in einen Raum mit einem Altar in der Mitte. Kaum waren alle drin rumpelte es kräftig und der Eingang war mit massivem Fels verschlossen. Doch von hier aus war kein Ausgang in Sicht. "Oh nein! Wir sitzen in der Falle!" rief Galmur entsetzt, als er einige Skelette sah die herumlagen. "Das kann nicht sein, wir müssen hier bestimmt nur wieder ein Aufgabe lösen um weiterzukommen." antwortete Björn beschwichtigend. Belix, Galmur und Kori suchten die Wände ab, um vielleicht doch noch einen Ausweg zu finden, während Quax und Kwasir zum Altar gingen.

Auf dem Altar lagen – von sanftem Licht beleuchtet - fünf verschiedene magische Dinge: Drachenschuppe, Mondzucker, Schimmerpilz, Feuersalz, Kantamuschel und etwas abseits von den anderen eine einfache orange Blume. Dabei abermals eine Schriftrolle, die Quax wieder übersetzte: "Bis hierher habt ihr es geschafft, das gelingt nur wenigen! Nun seht ihr einige der erlesensten, mächtigsten und seltensten magischen Dinge der Welt.
Nur eines dürft ihr nehmen! Wählt nur was ihr braucht, seid nicht gierig, sonst schlägt eure letzte Stunde! Wählt ihr bescheiden und weise könnt ihr die Höhle verlassen! Nur eines dürft ihr nehmen!
"

"Hmm, das ist nicht einfach" meinte Quax und sah grübelnd zu Kwasir "Du bist unsere Tränkemeister! Du allein kannst die Entscheidung treffen, welches die magische Zutat ist, die wir für den Unsichtbarkeittrank benötigen!"
Kwasir seufzte "Ja, scheint so … lasst mich etwas nachdenken."
"Nimm dir die Zeit, die du brauchst! Du allein kannst wissen, welches die Richtige ist!" sagte Quax und ging zu den anderen hinüber. Sie setzten sich zusammen und unterhielten sich flüsternd, um Kwasir bei seinen Überlegungen nicht zu stören.

Kwasir ging vor dem Altar auf und ab und überlegte "Tief in meinem Inneren weiß ich, was es sein muss … was wenn ich das falsche auswähle? … Sancho sagte ich soll nur auf mein Herz hören, doch das schlägt momentan so heftig, dass ich kaum klar denken kann ... Ich will gar nicht daran denken, was passieren könnte, wenn es nicht die richtige Zutat ist ..." Nach einiger Zeit setzte er sich etwas entfernt still vor den Altar und betrachtete jedes der sechs Dinge detailliert und langsam. Kwasir ging im Kopf alles durch, was er über den Unsichtbarkeitstrank und diese Zutaten wusste …
Stunden schienen zu vergehen und langsam wurden die anderen ungeduldig. Da stand Kwasir plötzlich auf, ging zum Altar und streckte lächelnd seine Hand nach der orangen Blume aus. "Halt stopp!" schrie Belix "Bist du dir ganz sicher? Diese mickrige kleine Blume soll es sein? Keines der so mächtig aussehenden Zauberdinge daneben?" Quax sah Belix an "Habe Vertrauen in sein Können! … Ich weiß aus eigener Zauberererfahrung, das manchmal die kleinsten Dinge die Mächtigsten sein können … " "… und außerdem ist er der Einzige, der sich überhaupt mit Tränken und Zutaten auskennt." ergänzte Björn.
Noch während die anderen ihn aufhalten wollten hatte Kwasir schon die kleine, unscheinbare orangene Blüte in der Hand. Und schon hörten sie wieder ein poltern und vor ihnen öffnete sich ein weiteres Tor, durch das sie schon das Sonnenlicht erkennen konnten.

"Wir haben es geschafft, wir sind endlich wieder raus." jubelte Ardis. Auch die anderen freuten sich.
"Jetzt müssen wir nur noch ein paar ganz normale Trankzutaten sammeln und schon kann ich den Unsichtbarkeitstrank brauen." sagte Kwasir entzückt. So machten sie sich auf den Weg, um die restlichen benötigten Zutaten zusammen zu tragen.
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von Alix » Di 6. Jan 2015, 09:43

Nach einem anstrengenden Tag, den sie mit der Suche nach Zutaten für Kwasirs Trank zugebracht hatten saßen abends alle am Ufer in der Nähe des Schiffes. Björns Musik klang durch den sonnigen Abend. Mehrere Feuer brannten und die meisten waren damit beschäftigt Sanchos Leckereien zu genießen. Kwasir stand in der Nähe eines Feuer und sortierte auf einer Kiste die Zutaten, um den Unsichtbarkeitstrank zu brauen.

Kori hörte Brisa stöhnen und ging besorgt zu ihr. Die Bogenschützin saß auf dem Boden kühlte leise stöhnend ihr Bein mit einem feuchten Tuch. Sie hatte von dem Sturz einige kleine Kratzer abbekommen. Die sahen jetzt rot und geschwollen aus und schmerzten offensichtlich. "Zeig das Kwasir, das sieht nicht gut aus!" sagte er sofort zu Brisa.

Brisa weigerte sich "Ich kann Kwasir jetzt nicht stören, er muss den Trank brauen"
Doch Kori hörte nicht auf sie und lief zum Alchimisten. "Du muss deine Vorbereitungen unterbrechen. Brisa braucht Hilfe!"
Als beide bei Brisa ankamen sahen sie, dass sie nur noch halb bei Bewusstsein war und apathisch im Sand lag.

Kwasir schüttelte entgeistert den Kopf "Warum hat sie nichts gesagt? Das sieht nicht gut aus" Er rief Quax heran. "Kannst Du was machen?" der schüttelte den Kopf "Heilzauber ist nicht mein Gebiet, vor allem keine so starken wie sie hier gebraucht würden."

"Kannst Du keine Heiltrank herstellen?" fragte Kori
Nachdenklich meinte Kwasir: "Ich könnte einen Trank brauen der sie komplett heilen kann und ich fürchte ohne den Trank wird sie sterben" "Dann mach! Warum zögerst du?" frage Kori wütend.

"Ich brauche dazu, die eine Zutat, die auch im Unsichtbarkeitstrank ist. Die Blume die wir gefunden haben ist ein Katalysator, sie verstärkt die Wirkung. Das heißt, wenn ich Brisa rette, kann ich den Unsichtbarkeitstrank nicht mehr herstellen!"

"Tu es nicht" stöhnte Brisa. "Die Mission darf nicht scheitern nur wegen mir."

"Unsinn! Dein Leben ist wertvoller als magische Bäume und Quellen!" sagte Kori aufgebracht.
Die anderen Gefährten waren inzwischen näher gekommen und stimmten ihm zu. Nur Ardis widersprach kalt. "Wir brauchen nur den Bogen! Nicht Brisa! Wir können unsere Mission nicht scheitern lassen wegen einer Diebin!"
Galmur war entsetzt, was war mit Ardis los, wie konnte sie so herzlos sein.

Kwasir entgegnete kopfschüttelnd "Du bist überstimmt! Ich braue den Heiltrank" und ging zu seiner Kiste und mischte die Zutaten.
Ein kleiner Heiltrank war einfach herzustellen. Er füllte eine Flasche damit und um dem Trank die nötige Stärke zu geben, fügte er ein Pulver zu, das er aus der Blume gewonnen hatte.

Er hielt den Trank an Brisas Lippen und sie nahm einen kleinen Schluck davon. Alle warteten gespannt auf die Wirkung. "Gib Ihr mehr" rief Kori. "Nein, das is nicht nötig!" widersprach Kwasir. "Der Trank ist sehr stark! Warte einfach"

"Stimmt" sagte Brisa "Die Schmerzen lassen nach" dann schaute sie auf Ihre Beine Die Schwellungen verblassten schon aber auch ihren Beine wurden durchscheinend, dann waren sie verschwunden und so nach und nach sah sie sich gar nicht mehr. "Was ist das, ich kann durch mich durchsehen?" rief sie

Auch die anderen schauten entsetzt, Brisa löste sich auf.
"Deine verdammten Tränke! Wo ist Brisa?" schimpfte Kori.

Kwasir schaute erst verdutzt auf die Stelle wo Brisa vorher war und dann auf die Flasche in seiner Hand und dann lachte er laut. "Es geht doch nichts über neue Rezepturen!" "Jetzt haben wir einen Heiltrank für alle Fälle und der macht auch noch unsichtbar! Wir haben also den gesuchten Trank sozusagen nebenbei erzeugt."

"Und ich bleibe für immer verschwunden?" hörten sie Brisa fragen "Mir geht es etwas besser denke ich, sehen kann ich es nicht aber es fühlt sich gut an. Aber wie werde ich wieder sichtbar?"

"Nebenwirkungen halten oft solange an wie die Wirkung! Also wenn Du richtig gesund bist hoffe ich wirst Du wieder sichtbar." antwortet Kwasir immer noch belustig. "Also von mir aus können wir an Bord gehen, ich hab meine Trank" sprach er und packte die Flasche in eine stabile gepolsterte Holzkiste und verstaute auch die restlichen Zutaten.

"Und du denkst wirklich dieser komische Trank erfüllt die Bedingung unserer Mission?" Ardis war immer noch verstimmt.

"Ich weiß es!" entgegnete Kwasir lächelnd "Keine Sorge! Ich fühle es in meinem Herz und bin mir absolut sicher! Frag doch deine Steine! ich brauche nicht fragen, ich weiß es!"
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von LadySilbermond » Di 6. Jan 2015, 14:16

Als das Schiff wieder Fahrt aufgenommen hatte, ging Kwasir zu Björn herüber, der an der Reling lehnte und scherzte: "Hmm, seit Brisa unsichtbar ist, fühle ich mich irgendwie ständig beobachtet - und ich glaube, unsere Wette können wir auch vergessen, denn wir können ja überhaupt nicht sehen was zwischen den beiden vor sich geht.. .. "
Björn entgegnete:"Was soll das denn heißen? Du willst dich wohl vor der Bezahlung drücken, wie? Eigentlich habe ich doch schon gewonnen, wir hatten doch gewettet, dass noch vor dem letzten Artefakt etwas entscheidendes passiert, aber soweit ich weiß, ist da noch nichts gewesen."
Kwasir entgegnete: "Hmmmm, woher willst du das denn wissen? Andererseits... ich wäre doch gene an Koris Stelle, ich könnte es mir außerordentlich reizvoll vorstellen, mit einer unsichtbaren Schönheit das Bett zu teilen, stell dir mal vor, wenn unsichtbare Hände dich überall...."
"Um was für eine Wette geht es denn da?" ertönte eine Stimme aus dem Nichts und die beiden Männer zuckten ertappt zusammen.
"Ich habe dir doch gesagt, dass sie uns beobachtet", flüsterte Kwasir zu Björn, woraufhin Björn mit süßer Stimme zu der unsichtbaren Brisa flötete: "Ach nichts, wir hatten nur gewettet, dass du Koris... ähmm... Steuerruder bald fest in der Hand halten wirst..."
"Wie bitte?"
Björn grinste:"Nein, nein, nein, nicht was du meinst. Du hast doch schon ganz schöne Fortschritte beim Steuern des Schiffes gemacht, als Kori es dir einmal gezeigt hat, aber jetzt können wir ja gar nicht mehr sehen, wie gut du das Steuer in der Hand hälst, und ich stelle es mir ganz schön gruselig vor, wenn sich das Steuerrad von selbst bewegt. Ich glaube die Mannschaft hat das mit dem Unsichtbarkeitstrank nicht richtig mitgekriegt, stell dir vor, sie sieht, wie sich unser Schiff zum Geisterschiff wandelt, wenn es von unsichtbarer Hand gelenkt wird."
Ufff, das war das erste, was Bjön einfiel, um Brisa abzulenken, die richtige Wette musste sie ja nicht unbedingt erfahren...

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von Alix » Di 6. Jan 2015, 15:11

Brisa hatte sehr wohl gehört, dass es um irgendeine Wette ging, aber sie hatte gerade ein ganz anderes Problem und nicht darauf geachtet.
"Verrate mir lieber mal Kwasir, wie lange diese Unsichtbarkeitsnebenwirkung noch anhält! Alles was ich berühre und nicht mit etwas anderem verbunden ist wird unsichtbar! Ich kann nicht mehr mit dem Bogen schießen, weil ich den Bogen und Pfeil nur fühle, aber nicht sehe!"

Kwasir dachte nach. "Normalerweise sollte die Nebenwirkung vergehen, kurz nachdem die Wirkung vergangen ist. Also du solltest wieder sichtbar werden, kurz nachdem du richtig gesund bist."

"Ich fühle mich gesund, mir tut nichts mehr weh, ich sehe natürlich nicht ob ich noch irgendwelche blaue Flecken habe, aber es fühlt sich nicht so an. Vielleicht muss ich noch einen Schluck nehmen, wenn die Dosis nicht für eine komplette Heilung ausgereicht hat?"

"Nein das glaube ich nicht, wenn es Dir gut geht sollten wir keine Trankexperimente machen, denke nach, vielleicht musst du noch deinen Geist heilen? Wenn Du nur sichtbarer werden willst, hab ich aber noch eine Idee." Er nahm einen Eimer und füllte ihn mit Meerwasser und schüttetet das Wasser in Brisas Richtung
"Hey was soll das." Brisa schimpfte.
"Nun zumindest hinterläßt du jetzt nasse Fußspuren!" lachend und Brisa ging ärgerlich murmelnd davon.
Kwasir zeigte Björn die nassen Spuren. "Wir müssen einfach immer Wasser in alle Richtungen schütten, bevor wir uns über Brisa unterhalten! Was unsere Wette betrifft, wir können auch einfach Kori beobachten! Wenn seine Hände in der Luft herumtasten, ist Brisa in der Nähe!"

"Hast du das erst gemeint mit der Heilung des Geistes?" fragte der interessiert. "Oder weißt Du einfach nicht wie lange die Nebenwirkung anhält?"
"Ich habe es ernst gemeint. Brisa hat wahrscheinlich in ihrer Jugend sehr viele schlechte Dinge erlebt! Ich denke auch deshalb fällt es ihr schwer sich auf Kori einzulassen. Die Liebe zu Kori könnte sie heilen oder für immer krank machen, falls er sie enttäuscht"
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von delfin » Di 6. Jan 2015, 16:46

Der Axtträger stand am Mast und beobachtete heimlich Ardis, die an der Reling stand. Quax sah es und ging zu ihm "Du machst dir immer noch Sorgen um sie?", "Jetzt mehr denn je … du nicht?" sagte er besorgt "Wir haben acht von neun Artefakten, wenn mich nicht alles täuscht haben wir sogar alle …" Quax nickte zustimmend "Ja stimmt schon, die Dunkelheit gewinnt immer mehr an Macht… doch was sollen wir tun?" Der Axtträger wechselte seinen Blick von Ardis, über Quax, hin zu Galmur "Wir können gar nichts tun! … das liegt nicht in unserer Hand! Warten wir ab was das Schicksal uns bestimmt hat." und mit diesen Worten ging er davon.

Es wurde langsam Abend, und nach der mühsamen Trankzutatensuche und einem köstlichen Abendessen von Sancho wollten sich die Helden zur Ruhe begeben. Kori ordnete an, dass sich auch die Matrosen ausruhen sollten, sodass nur wenige Wachposten wach blieben und alle anderen Menschen unter Deck in ihren Kojen lagen. Schon bald lag über dem Schiff eine gespenstische Ruhe.

Galmur schlief unruhig, er wälzte sich hin und her. Nach einer Weile wachte er auf und ging leise an Deck um etwas frische Luft zu schnappen. Doch was er da sah beunruhigte ihn. Ardis stand in einen dunklen Umhang gehüllt, mit ihren Beutel Runensteine in der einen und einer brennenden Fackel in der anderen Hand, an Deck. Ein leises, böses Lachen drang aus ihrer Kehle, aber es war nicht ihre Stimme, die sprach "Es ist soweit, alle Artefakte sind vereint! Sie gehören mir allein! Ich werde dieses Schiff verbrennen und versenken! Und dann kann ich mir die Artefakte holen! Sie gehören mir allein!"
Galmur schrie "Ardis!!" und rannte so schnell er konnte zu ihr. Sie drehte sich langsam um, und die dunkle Stimme lachte "Diese Frau hat keine Kraft mehr mir zu trotzen! Ich bin zu mächtig! Hahaha …"
"Nein! Wie kannst du es wagen diese zarte Seele so zu vergiften?! Das lasse ich nicht zu, nur über meine Leiche!" schrie Galmur und ging weiter auf Ardis zu. "Kannst du haben!" schrie die seltsame Stimme wütend und Ardis´ Arm mit der Fackel bewegte sich für sie ungewohnt schnell und wollte das Schiff in Brand stecken. Doch Galmur mit seinen Kämpferinstinkten war schneller. Er schlug Ardis die Fackel so kräftig aus der Hand, dass sie im hohen Bogen davonflog und mit einem platschen im Meer landete. "Das hält mich auch nicht auf!" lachte die böse Stimme.
Und schon umgab Ardis ein schwarzer Nebel, und als sich dieser verzog erkannte Galmur sie kaum wieder. Die Frau war von Kopf bis Fuß in Dunkelheit getaucht: ihre blondes Haar war aschgrau, ihre hellen Gewänder schwarz und schwer, selbst ihre Haut hatte nicht mehr den gesunden rosigen Ton, sondern war von böser Dunkelheit erfüllt. "Ardis!" schrie Galmur erneut, doch die verwandelte Frau lachte nur wild "Sie ist für immer verloren! Gib auf, du hast eh keine Chance!" "Niemals!" entgegnete Galmur.
Die letzten Worte wurden auch von den anderen gehört, die durch den Lärm geweckt und von Neugier getrieben an Deck gekommen waren. Die Matrosen blieben weit auf Abstand stehen und beobachteten etwas verängstigt was geschah. Belix, Kori, Quax und vermutlich auch die unsichtbare Brisa wollten zu Galmur gehen und ihm helfen, doch Axtträger hielt sie auf "Haltet euch zurück! Niemand von euch kann hier etwas ausrichten! Bringt euch nicht unnötig in Lebensgefahr! Ihr könnt ihnen jetzt nicht helfen!" Widerwillig blieben so die anderen auf Abstand und beobachteten die Situation weiter.

Galmur stand jetzt sehr nah an der verwandelten Ardis und achtete auf nichts außer ihr. "Sie ist für immer verloren! Gib auf … und stirb!" sagte die böse Stimme "Niemals!" erwiderte Galmur zornig "Keinesfalls werde ich tatenlos zusehen wie ich Ardis verliere!" und mit diesen Worten umschloss Galmur Ardis´ Arme fest mit seinen Händen.
Die Dunkelheit in Ardis schien auf ihn überzugreifen. In Galmurs Inneren tobte ein Kampf, wie er ihn erst einmal bei dem Schwert erlebt hatte. Doch jetzt war die Schwarze Magie wesentlich stärker. Er spürte wie das Böse von ihm Besitz ergriff und kämpfte verzweifelt dagegen an. Er dachte an Ardis, und seine heimliche Liebe zu ihr. "Ich darf sie nicht verlieren." war sein einziger Gedanke. Die Angst vor dem Verlust nahm ihm die Kraft und er glaubte sterben zu müssen, während sich die Finsternis auch in seinem Körper immer mehr ausbreitete.
Die anderen sahen entsetzt und mit beginnender Furcht wie sich die Dunkelheit auch langsam über Galmur erstreckte. Doch kurz bevor der böse Schatten sein Herz erreichte stoppte es.
Galmur fühlte sich, als stünde die Zeit still. Er dachte an seinen Vater und dessen Segnung "lass nie das Schwert, sondern immer Herz und Verstand entscheiden, wie ein Kampf zu bestehen ist!" Außerdem dachte er an seine heimlichen Blicke, seine verborgene Liebe, die er nie wagte offen auszusprechen. Sein Herz würde es nicht verkraften, Ardis zu verlieren! Besonders dachte er auch an seine Freunde, er dürfte sie nicht im Stich lassen! Es lag nun in seiner Hand die böse Dunkelheit zu vertreiben!
Und mit jedem seiner Gedanken wuchs seine innere Kraft wieder, ein warmes Gefühl der Zärtlichkeit, ein sanftes Leuchten ging von seinem Herzen aus … und es breitete sich aus. Es strömte durch seinen ganzen Körper und noch weiter hinaus. Bis hin zu der verwandelten Ardis. Auch sie wurde von Galmurs innerer Kraft und Licht getroffen. Die Dunkelheit musste langsam weichen. Der Schatten wurde kleiner und kleiner, doch bevor er verschwand erklangen noch ein paar letzte Worte "Du hast vielleicht diesen Kampf gewonnen … aber ich werde den Krieg gewinnen! Ich bin noch lange nicht besiegt."

Der böse Zauber verging, die Dunkelheit hatte Ardis verlassen. Beide sanken erschöpft zu Boden, Galmur hielt Ardis in seinen Armen, die totenblass war, und einige Tränen flossen langsam aus seinen Augen.
Die anderen kamen zu ihnen hin und waren sich unklar, was genau sie fühlten. Sie waren gerührt, traurig, froh, hatten Mitleid, …

Kwasir ging zu Ardis und prüfte ihre Lebenszeichen. Quax ging zu Galmur und wollte ihm aufhelfen, doch der ließ es nicht zu. Er sah erst auf Ardis dann hoffnungsvoll zu Kwasir.
Nach einem kurzen Moment der Stille hob Kwasir den Kopf, blickte Galmur in die Augen und lächelte "Sie ist stark entkräftet – du sicherlich auch – und sie ist momentan sehr schwach … aber sie lebt!"
"Du hast es geschafft!" lobte der Axtträger Galmur, doch der hörte es schon nicht mehr. Nach Kwasirs erlösenden Worten sank auch er in eine tiefe Bewusstlosigkeit.
Brisas Stimme erklang aus dem Nichts "Wir sollten den beiden jetzt erstmal viel Ruhe gönnen." Belix nickte und hob den bewusstlosen Galmur auf seine Arme, während Björn die leblose Ardis trug, und so wurden beide unter Deck gebracht und sanft hingelegt.

Quax sah den vier hinterher, drehte sich dann zur Reling um und seufzte. Dann blickte er über das Meer, wo bereits der Beginn des Sonnenaufgangs zu sehen war.
Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden. - Sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen.

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von Alix » Mi 7. Jan 2015, 08:39

Einige Tage ging die Reise weiter. Eines Morgens rief ein Matrose "Schiff voraus" und alle an Deck schauten nach vorn.
Am Horizont vor ihnen war ein dunkles schiffsähnliches Gebilde zu erkennen, was auch in Richtung Westen fuhr. Es schien langsamer zu fahren, denn es kam näher.

Belix kniff die Augen zusammen und krallte dann seine Hände in die Reling "Das schwarze Schiff!"
Kori sah ihn an und fragte " 'Dein' schwarzes Schiff, woher willst du das erkennen auf die Entfernung?"

"Es hat ganz eigenartige Segel, siehst du das? Es muss nicht 'mein' Schiff sein, aber es ist so ein Schiff."

"Die Frage ist wo fahren sie hin? Auch zu unserem Ziel?" mischte sich Quax ein.

Kori holte eine Karte und studierte sie. "Nicht unbedingt. In diese Richtung liegt noch eine kleine felsige Insel. Ich wollte sie weiträumig umsegeln, weil es eine Pirateninsel sein soll. Mein Schiff ist zwar schnell, aber man muss kein unnötiges Risiko eingehen. Die Insel ist in ein bis zwei Stunden zu sehen. Falls die dahin fahren sollten wir es beobachten können. Wir müssen nur den Abstand halten."
Er drehte sich um und rief den Matrosen zu: "Folgt dem Schiff aber refft die Segel, dass wir nicht näher kommen."

Zwei Stunden später sahen sie die Insel und auch dass das Schiff offensichtlich darauf zuhielt. "Und nun" fragte Kori, "Wir wollen hoffentlich nicht hinsegeln und nachsehen?"

"Nein, erst müssen wir Genaueres wissen! Ich hab eine Idee, folge mir Belix!" sagte Quax und ging zum Unterdeck. Belix folgte irritiert und einige andere neugierig.

"Setz Dich" sage der Magier zu Belix und stellte eine Kristallkugel vor ihm hin in der ein eigenartiger Nebel wallte. "Schau in die Kugel Belix und denke an Edda. Wenn Edda auf der Insel ist werden wir es so vielleicht erfahren. Achte auf nichts, um dich herum, schau in die Kugel und stell dir Edda vor."

Belix tat wie gefordert. Nach einer Weile entstand in der Kugel ein Bild. Ein Raum war zu sehen und darin ein Frau die an einem Tisch saß und stickte und mit jemand zu sprechen schien. "Edda!" flüsterte Belix "Sie lebt! Wie dünn und bleich sie geworden ist!"

"Konzentriere dich weiter Belix! Stell Dir vor Du siehst was Edda sieht!" Sprach Quax mit hypnotisierender Stimme.
In der Kugel veränderte sich das Bild. Es war ein kleiner Raum zu sehen mit zwei Liegen und einen Tisch auf dem
eine dicke Kerze brannte, am Tisch saß eine andere Frau die ebenfalls stickte und sich mit Edda unterhielt.
Ein winziges Fensterloch war zu erkennen und eine massive Tür.

"Jetzt stell Dir vor wie Edda dahin gekommen ist. Konzentriere dich auf den Weg zu dem Raum! Ihre Ankunft auf der Insel"
Wieder veränderte sich das Bild in der Kugel. Man sah einen Steg in der Kugel der zu einer Mole führte und von da aus ging es einigen Stufen hinauf zu einem kleinen festungsartigen Gebäude. Ein Tor öffnete sich und es ging weiter einen Gang entlang und rechts Stufen hinunter, es öffnete sich eine Tür und da war das Zimmer in dem die Frau saß und aufblickte. Dann schloß sich die Tür und wieder. Es war der Raum zu sehen. Das Bild in der Kugel verschwamm und Belix sank entkräftet auf seinem Stuhl zusammen.

"Gib ihm bitte etwas stärkendes zu essen Sancho! Er wird keine Appetit haben, aber zwing ihn zum essen, diese Magie kostet unheimlich Kraft. Erstaunlich wie lange er durchgehalten hat!" gab Quax Anweisungen.

"Sieht einfach aus!" hörten sie Brisas Stimme aus dem nichts. "Rudert mich zum Steg, ich laufe unsichtbar rein, knacke das Schloss hole die Damen raus und wie rudern zurück."

"Und inzwischen kommen viele schwarze Schiffe und versenken mein schönes Schiffchen!" erwiderte Kori fast belustigt. "Wir können nicht weiter in Richtung der Insel fahren ohne bemerkt zu werden.

Quax sah Kori nachdenklich an: "Hast Du eigentlich schon mal über den Sinn deiner blauen Schiffsskulptur nachgedacht!"
"Den Sinn?" fragte der irritiert.
"Nun wir haben zwei Waffen, die uns schon geholfen haben, eine Trank, der uns jetzt etwas nützt. Meinen Stab mit dem ich unser Schiff in einer Nebelwand verstecken könnte. Belix Amulett, das ihn stärker macht. Die Runen die den Weg weisen. Die Laute und dein Schiff. Wozu dient das Schiff?"

"Gehen wir nach oben und schauen es uns an" schlug Kori vor.

Oben im Licht der Mittagssonne betrachtete Kori das kleinen Schiff von allen Seiten und meinte dann "Es ist ein kleiner Einmastsegler. Für 4 bis 6 Personen Wenn er normale Größe hätte könnten wir damit riskieren nachts zur Pirateninsel zu segeln."

"Vielleicht ist das der Sinn?" überlegte Quax "Klettere zum Wasser hinunter setz es aufs Meer und stell Dir vor es habe normale Größe!"
"Ich bin doch kein Magier!" entgegnete der. "Du nicht, aber das Schiff vielleicht!" entgegnete Quax.

"Von mir aus!" und schon schwang sich Kori über die Reeling, kletterte zum Beiboot hinunter und setze von da aus das kleine Schiff auf Meer.

"Nun stell Dir vor wie groß es sein müsste!" rief Quax von oben.
Kori schaute irritiert zum Schiff "Wie soll das gehen?" aber dann dachte er, so eine kleiner Segler wäre schon ideal und stellte sich das Schiff in normaler Größe vor und plötzlich war das Schiff normal groß.
Der Kapitän war begeistert und probierte sofort aus, ob er sich das Schiff auch wieder klein vorstellen konnte. Tatsächlich er wurde wieder ein kleines Boot.
Er nahm es und kletterte wieder nach oben. "Phantastisch! Ein Boot für die Tasche! Dann wollen wir uns mal ans Schmieden der Befreiungspläne machen!"

Er rief der Mannschaft zu: "Segelt weiter nach Südwest, damit drehen wir von der Pirateninsel ab und kommen nach der Karte heute Abend an großes Riff aus dem einige Felsen sehr hoch aufragen hinter denen wir unser Schiff verstecken können!"

"Ich hab jetzt richtig Appetit auf ein Festessen von Sancho! Gehen wir nach unten! Wir müssen sowieso mal nach Belix schauen." Kori ging voran und die anderen folgten.
Erst wenn Du am Abgrund stehst und nicht mehr weiter weißt erkennst Du, wer Dich zurückreißt und wer Dich springen läßt.

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