Cultures Satzkette

kleine Forenspiele und mehr ...
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Alix
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von Alix » Mi 7. Jan 2015, 22:10

Einige Stunden später erreichte das Schiff die Felsengruppe und Kori, Brisa und Belix, der sich inzwischen wieder erholt hatte machten sich auf zur Insel. Kwasir rief Brisa zu sich. "Hier nimm diese beiden Phiolen. Es ist etwas von den Heiltrank darin, der unsichtbar macht. Vielleicht brauchst du so etwas."
Brisa bedankte sich und folgte den beiden Männern an Deck.

Kori hatte das Schiff wieder vergrößert und sie setzten das Segel in Richtung Pirateninsel. Die Sonne ging gerade unter und es wurde langsam dunkel. Der Wind stand günstig und dank Koris magischem Kompass erreichten sie die Insel unbemerkt. Sie legten in der Nähe der Mole an, die Belix in der Kugel gesehen hatte.
"Ihr bleibt hier und lauscht. Falls ihr einen Vogelzwitschern hört bin ich auf dem Rückweg." Sie zwitscherte um es zu demonstrieren. "Falls ich bei Sonnenaufgang nicht zurück bin, kehrt zu den anderen zurück und sucht mich mit Quax Kugel."

Dann lief sie in Richtung Treppe und diese hinauf. Das Tor war unbewacht und Brisa konnte es mit einem Eisenstift entriegeln. Sie lehnte es an, damit niemand bemerkte dass es offen war und ging weiter einen Gang entlang und die Stufen hinunter.

Da war ein Raum in dem zwei schwarze Goblins eine Tür bewachten, wobei wachen wohl nicht der richtige Ausdruck war. Der eine schlief und der andere saß trübsinnig vor einem Krug. Neben den Wachen war eine Art Seil und führte nach oben. Brisa überlegte kurz. Das Seil sah aus wie eine Alarmanlage. Sie konnte nicht riskieren, dass die Wachen sie bemerkten und sie konnte aber auch die Tür nicht öffnen. Kurz entschlossen zog sie ihren Dolch. Es würde etwas schwierig sein, mit einem Dolch zuzustechen, wenn man den Dolch nicht sehen konnte, aber sie vertraute ihren Instinkten und der Übung.

Sie schlich von Hinten an den trinkenden Goblin und tötete ihn mit einem Schnitt durch seine Kehle. Als er zusammensank regte sich der andere, wohl von dem Geräusch erwacht. Brisa ging kein Risiko ein und tötete ihn ebenfalls.
Auf dem Tisch lag ein Schlüssel , sie nahm ihn und probierte damit die Zellentür zu öffnen, was ihr auch gelang. Die Frauen hatten sich schon hingelegt, schliefen aber noch nicht. Verwundert schauten sie zu der sich öffnenden Tür und sahen niemand.

"Edda?" hörten sie eine Frauenstimme.
"Das bin ich, wer seit ihr?"
"Ich komme von Belix, er hat mich geschickt Euch zu befreien. Wer ist die Frau bei Euch, auch eine Gefangene oder eine Wächterin?"
"Belix? Er hat mich gesucht? Wo ist er?"
"Er wartet auf dem Schiff." entgegnete Brisa "Wir müssen hier weg! Was ist mit der Frau?"
"Sie ist eine Gefangene wie ich, kann sie mitkommen?"
"Ich denke ja, wenn sie will! Sind noch mehr Gefangene hier?"
"Nein, die anderen gefangenen Frauen hat der Schwarze Magier für seine Beschwörungen getötet." antwortete die Fremde mit bitterer Stimme.

"Dann schnell weg."
"Schnell geht nicht" entgegnete Edda traurig. "Wir können uns nur ganz mühevoll bewegen, der Zauberer hat unsere Fußgelenke verdreht, damit wir nicht fliehen."

Brisa überlegte, sollte sie Belix und Kori holen, um die Frauen zu tragen? Da fiel ihr der Heiltrank ein. Sie zog die Phiolen aus ihren Tasche.
"Streckt Eure Hand aus ich geben Euch etwas, es ist eine Heiltrank, vielleicht nützt er etwas, mir hat er das Leben gerettet."

Sie drückte den beiden Frauen die Phiolen in die Hand, die kleine Flaschen verwundert anschauten und dann vorsichtig öffneten, um sie zu trinken. Die fremde Frau roch erst daran und murmelte dann "Uns hilft kein normaler Heiltrank, aber das ist eine interessante Mischung, es könnte funktionieren!"

Edda hatte getrunken und sprang begeistert auf "Es geht mir gut, danke! aber was ist mit mir" entsetzt schaute sie nach unten bevor sie unsichtbar wurde. "Ich sagte doch, interessante Mischung" Lasst uns verschwinden, bevor die Unsichtbarkeitswirkung nachlässt" antwortet die Fremde

"Dann kommt! Es ist etwas schwierig, ihr musst mir folgen ohne mich zu sehen. Ich hab eine Idee, ich hab hier ein dünnes Seil, fasst es an und kommt"

Die Frauen taten wie ihnen gesagt wurde und liefen schnell Brisa nach durch das Tor nach draußen und zur Mole hinunter.
Am Ende der Mole zwitscherte sie und Kori flüsterte leise "Brisa bist du es? Wo ist Edda?"
"Unsichtbar" antwortete Brisa, "Ich musste Kwasirs Trank für sie und die andere Gefangene nutzen."

"Dann versucht mal ins Boot zu steigen und Euch auf die Bänke hinten und vorn zu setzen, die Ruderbank brauchen wir. Sagt mir wann ihr drin seid."
Das Boot schwankte leicht "Ich setze mich gerade nach hinten!" antwortete eine fremde Stimme. "Ich sitze auch hinten" antwortete eine Stimme die Belix Tränen in die Augen trieb. "Edda" flüsterte er.
Brisa entgegnete "Begrüßt Euch später, wir müssen weg, ich sitze vorn, es kann losgehen."

"Na dann Ruder um dein Leben Belix, wir müssen hier weg, bevor es hell wird, mit einem großen Segler können sie uns schnell einholen. Es gibt gerade keinen Wind."

Belix und Kori ruderten bis sie ein Stück von der Insel weg waren, dann kam glücklicherweise etwas Wind auf und sie konnten die Segel setzen. Einige Zeit später bemerkten sie, dass auf der Insel Leute mit Fackeln herumliefen. Ihre Flucht war wohl schon bemerkt worden, doch noch war es ziemlich dunkel. Sei erreichten das Riff im Morgengrauen und Brisa schaute verwundert in Richtung der beiden Frauen. "Ihr seid ja wieder sichtbar! Wie geht das denn? Hab ich soviel mehr von dem Trank getrunken?"

Kori erwiederte "Keine Zeit für Diskussionen, wir sind da, klettert hoch wir müssen schnell weg. Sag mir wenn du oben bist Brisa."
"Ich bin oben" sagte diese und Kori verkleinerte das Boot und gab der Mannschaft Anweisungen zum Ablegen.
"Lasst uns nach unten gehen es gibt viel zu bereden. Los ihr beiden Verliebten!" rief er Belix und Edda zu die eng umschlungen einfach nur da standen und nur schwer von einander lassen konnten.
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Alix
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von Alix » Do 8. Jan 2015, 07:37

Alle versammelten sich im Unterdeck. Galmur hatte sich dank Sanchos Kochkünsten gut erholt und auch Ardis ging es schon deutlich besser, auch wenn sie immer noch viel Zeit, bewacht von Galmur auf ihrer Liege verbrachte.
Neugierig sahen sie Edda und der fremden Frau entgegen.

Belix begann: "Darf ich Euch meine wiedergefundene Liebste vorstellen! Das ist Edda. Du musst Ihr unbedingt laute leckere Sachen kochen Sancho! Sie ist so dünn geworden! Aber sie lebt und ich habe sie wieder."
Sancho der in seine Kochecke schon wieder dabei war ein leckeres Festessen zuzubereiten, meinte nur "Kein Problem!"

"Sie lebt noch, weil der der Schwarzmagier sie braucht!" ergänzte die Fremde mit tiefer melodischer Stimme. "Ich bin Unna! Ich lebte auf Krog, einer kleinen Insel im Norden!"
"Unna? Eine der berühmten Heilerinnen von Krog? Krog ist zerstört heißt es?" fragte Kwasir und sah bewundernd zu der Fremden hin. Sie war nicht mehr jung. Dunkles Haar umrahmte ein ausdrucksvolles Gesicht auf dem sich die ersten Falten zeigten. "Die berühmte Heilerin? Wie konnte das sein?" dachte er.

"Ja ich bin die jüngste der drei Heilerinnen von Krog. Die Piraten haben die Insel überfallen, alle getötet und die Häuser abgebrannt. Mich haben sie mit genommen. Ich wusste erst nicht wofür, doch inzwischen weiß ich, ich sollte dem Magier einen Unsichtbarkeitstrank brauen! Und Edda brauchte er um eine anderes Artefakt zu vollenden.
Wie ich inzwischen von Kori erfahren habe, seit ihr wie der Magier auch auf der Suche nach den Artefakten, die den Weg zum Baum ermöglichen und ihr habt fast alle. Interessanter Trank übrigens den mir Brisa gegeben hat, wer hat ihn zubereitet."

"Ich" erwiederte Kwasir verlegen "Ich brauchte einen Heiltrank für Brisa, die Unsichtbarkeit ist eine Nebenwirkung."
"Und ich verstehe nicht, wieso Ihr beide wieder sichtbar geworden seit, ich aber nicht!" ergänzte Brisa ärgerlich.

"Gib mir Deine Hand Kind!" sagte Unna und strecke Ihre Hand aus. "Ich bin doch kein Kind mehr!" erwiderte Brisa ärgerlich, aber sie fasste nach der Hand der Frau. Diese nahm Brisas Hand in ihre Hände und schloss die Augen, dann sagte sie, die Hand wieder loslassend "Du bist erwachsen natürlich, aber etwas in dir ist noch das ängstliche Kind. Finde den Mut, dich dem Unbekannten zu stellen, dann brauchst du dich nicht mehr in die Unsichtbarkeit zu flüchten!"

"Ich bin nicht feige!" Brisas Stimme klang empört und die Anwesenden sahen wie sich die Tür zum Unterstand öffnete. Brisa war wohl auf Deck gerannt. "Brisa warte!" Kori war besorgt und folgte ihr.

Auf Deck sah er sich um, wo war sie? Dann folgte er einfach seinem Gefühl und ging zur Reling wo ein Seil sich bewegt hatte. "Brisa?" fragte er besorgt.
"Woher weißt Du, dass ich hier stehe!" fragte sie.
"Ich weiß es eben! Auch wenn ich Dich nicht sehe! Kann ich Dir helfen?"
"Unna hat recht, weißt Du! Ich habe Angst!"
"Wovor? Ich werde Dich vor allem beschützen?"
"Auch vor Dir?" fragte sie "Manchmal denke ich, es wäre schön in deinen Armen zu liegen und doch hab ich Angst davor."
"Versuch es einfach! Unna hat recht, Du kannst die Angst nicht besiegen, wenn du es nicht versuchst."

Es blieb eine Weile still, dann spürte Kori einen vorsichtigen Kuss auf seiner Wange! Er öffnete seine Arme und Brisa lehnte sich nach einigem Zögern an ihn an. Er umarmte sie sanft und hielt sie einfach fest. Er spürte wie sie sich erst versteifte, dann aber weicher wurde und sich irgendwie fallen lies und plötzlich lächelte er und das lächeln ging immer mehr in ein Lachen über. "Brisa löste sich und fragte verwundert "Warum lachst Du?"

"Nun, erst mal vor Freude und außerdem, du solltest mal in den Spiegel sehen, deine Frisur ist etwas vom Wind zerzaust!"

"Meine Frisur?" Brisa griff sich an den Kopf und sah dabei ihr Arme "Ich bin wieder sichtbar! Du hast mich geheilt!" und schon umarmte sie Kori begeistert! Der gab ihr einen sanften Kuss und meinte dann "Zumindest arbeite ich daran!"
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von delfin » Do 8. Jan 2015, 12:11

Unterdessen unter Deck war Kwasir schnell in ein langes Gespräch mit Unna vertieft. Die beiden verstanden sich auf Anhieb, als würden sie sich schon jahrelang kennen. Sie sprachen über ihre Erlebnisse, Tränke und vieles mehr.

Björn ging zu Sancho und sprach leise zu ihm "Weißt du Belix und Edda waren doch verlobt, und trotz der gewaltsamen Trennung scheinen sie immer noch so verliebt zu sein, dass sie sofort heiraten würden... Ich meine wir haben einen Kapitän der Paare trauen kann, einen Spielmann für die Unterhaltung, einen fähigen Koch für das Festmahl, ein paar Gäste... Was meinst du? Wollen wir den beiden eine große schöne Überraschung bereiten?"
Sancho lachte "Ja natürlich, ist eine wundervolle Idee! Ich schau mir mal die Vorräte an und überlege mir ein Menü. Du sprichst bitte mit Kori und den anderen und sagst mir dann wann genau es stattfinden soll." er seufzte kurz "ach ein Hochzeitsmenü, wie schön..." während er zur Vorratskammer ging.

Galmur saß bei Ardis und als sie die Augen aufschlug sprach sie mit leiser Stimme "Hilf mir bitte auf, ich möchte etwas frische Luft schnappen und ... und mit dir sprechen." Er half ihr beim aufstehen, nahm noch etwas zu trinken mit und gemeinsam gingen sie an Deck. Als sie oben ankamen bemerkten sie Brisa und Kori nicht, die sich immer noch umarmend und küssend da standen.
Ardis und Galmur gingen zu einer ruhigen Ecke, wo auch eine kleine Bank war und setzen sich beide so darauf, dass sie sich gegenseitig ansehen konnten. Der Weinkrug und zwei Becher standen neben ihnen. So saßen sie eine Weile und blickten sich stumm in die Augen. Ardis genoß die Sonne und die frische Luft. Galmur goß ihnen etwas Wein ein. Sie hoben die Becher und Ardis sagte "Auf ..." sie blickten sich etwas verlegen an, bis Galmur ergänzte "... die Rettung von Edda und Unna".
Sie tranken den Wein aus, doch Ardis hielt ihren Becher weiter in der Hand und drehte ihn nervös hin und her "Galmur... ich... wir... du bist so mutig gewesen" sie brach ab, und einige Tränen rannen ihr übers Gesicht.
Zärtlich nahm Galmur ihre Hand und sah sie liebevoll an "Ardis... ich... Mut im Kampf vielleicht, doch das ist nichts im Vergleich, zu... Ich habe nie den Mut besessen dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe!"
Sie nahm seine andere Hand "Ich weiß..."
"Du weißt? Woher?"
"Als... die Dunkelheit mich umhüllte... als du mich gerettet hast... strömten deine Wärme, dein Licht, deine Liebe in mich hinein. Es erfüllte mich."
"Ich hatte so Angst dich zu verlieren."
"Das wäre vielleicht besser..." Sie drehte ihren Kopf zur Seite und wendete den Blick ab "Es war überall diese böse Dunkelheit in mir. Ich spürte sie in mir wachsen, aber ich war nicht stark genug ihr zu trotzen... beinah hätte es auch dich getroffen, doch du warst stark genug ... ich bin es nicht wert gewesen, das du dein Leben geopfert hättest" sie weinte.
"Doch du bist es wert! Nur wegen dir konnte ich dem Schatten trotzen. Die Gedanken, dir endlich meine Liebe zu gestehen und dich in den Armen zu halten... nur das hat mir die Kraft gegeben ihm zu wiederstehen!"
Galmur nahm zärtlich ihren Kopf in seine Hände, drehte in sanft "Ardis, du bist wertvoll! Gib dich nicht auf! Du allein gibst mir die Kraft mich dem Bösen zu stellen!" und nach kurzem Zögern gab er ihr einen Kuss, den sie erwiderte.

Nach einem langen Kuss lösten sie sich wieder voneinander, standen auf und gingen zur Reling. Beide hielten sich an der Hand und blickten über das Meer.
"Weißt du" sagte Ardis leise "ich habe immer noch Angst... so viele schreckliche Dinge habe ich gesagt und getan, das werden mir die anderen nie verzeihen."
"Doch dass werden sie" tröstete Galmur sie und lächelte "weil sie jetzt wissen, dass du nicht du selbst warst. Jetzt bist du von der schwarzen Magie befreit, du bist wieder die schöne nette Ardis."
"Und wenn in den Runensteinen meiner Großmutter immer noch etwas von dem Schatten steckt? ... Ich habe Angst, sie wieder zu nutzen."
"Ich bin da für dich und beschütze dich! Hab keine Angst" sagte Galmur uns küsste sie erneut "Und sollte es notwendig werden - was ich nicht glaube -, dann werden wir zwei ihn wieder besiegen."
Ardis sah Galmur an, dann nahm sie ihren Runenbeutel vorsichtig in die Hand "Ok, ich vertraue dir." Sie öffnete ihn behutsam und entnahm einen Runenstein.
Ein kurzer Aufschrei des Überraschens kam von Ardis "Sieh nur!" und damit hielt sie Galmur einen leicht golden schimmernden Runenstein entgegen, sie hatten ihre dunkle Farbe verloren. Galmur nickte und lächelte "Sowas in der Art habe ich mir gedacht. Wenn mich nicht alles täuscht haben wir soeben das neunte Artefakt entdeckt." Diesmal fiel eine Freudenträne aus Ardis´ Augen "Sollen wir es den anderen sagen?"
"Noch nicht, lassen wir erstmal Edda, Unna und dich wieder zu Kräften kommen! Dann werden wir weitersehen. Denn erinnere dich an Quax´ Buch, sind alle Artefakte vereint öffnet sich ein Portal. Und dann kommt bestimmt wieder der Schwarzmagier, dann müssen wir alle mit ganzer Kraft gegen ihn antreten können."

Nach einem kurzen stillen Moment und einem weiteren Kuss gingen die beiden wieder unter Deck zu den anderen.
Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden. - Sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen.

LadySilbermond
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von LadySilbermond » Do 8. Jan 2015, 12:44

//ganz toll die Szene mit Kori und Brisa – richtig herzerwärmend ! Und Galmur und Ardais werden auch ein richtiges Liebespaar! Die Liebe schleicht sich mehr und mehr aufs Schiff ;-)

Der folgende Tag war wunderschön, Die Sonne strahlte hell und ein sanfter Wind trieb das Schiff vorwärts. Doch Kwasir stand an Deck und blickte etwas melancholisch in die Wellen. Er war gerade von Sancho aus seiner Kombüse geworfen worden, natürlich nur im übertragenen Sinne. Sie hatten beide gemeinsam viel für das Festmahl am Abend vorbereitet, aber Sancho wollte offensichtlich allem noch den letzten Schliff geben und brauchte dafür absolute Konzentration „Du hast schon genug gearbeitet, geh an Deck und ruhe dich aus“, hatte er zu ihm gesagt.

Er konnte nicht verhindern, dass ihm ein kleiner Seufzer entfleuchte, als er die glücklichen Liebespaare an Deck beobachtete. Kori und Brisa standen lachend und scherzend am Steuerrad und allen war klar, was diese Nacht zwischen ihnen vorgefallen war, eine besondere Fröhlichkeit schien von ihr auszugehen, seitdem sie wieder sichtbar geworden war. Galmur und Ardais sassen auf einer Bank, wobei Ardais sich an ihn schmiegte, während er einen Arm um sie gelegt hatte.
Dann sah er, wie Unna einige Muscheln an Eddas Gewand befestigte - denn Edda hatte sich einen solchen Schmuck für ihr Hochzeitsgewand gewünscht – während Belix sie verliebt beobachtete. Die beiden wollten diesen Abend von Kori getraut werden.
In diesem Augenblick kam Quax zu Belix und klopfte ihm leicht auf die Schulter. „Ich glaube, ich weiß, was du denkst, mir geht es ähnlich. Es gab mal eine Zeit, da dachte ich, ich könnte Ardais mit meinen Künsten bezaubern, aber jetzt muss ich einsehen, dass ein mutiger junger Schwertkämpfer doch wohl besser zu ihr passt. Und was ist mit dir? Ich habe wohl gemerkt, wie du Unna immer beobachtest, wenn sie nicht hinsieht.“
„Hach ja“, seufzte Kwasir, während er ein Päckchen mit Kräutern aus seinem Beutel zog, „Ich glaube, ich muss erst mal etwas von diesem Kraut rauchen, dass mir der Hippietroll gegeben hat, willst du auch was?“ Quax nahm den brennenden Kräuterstengel gerne an und gemeinsam beobachteten sie, wie die Schäfchenwolken sich langsam in rosarote Drachen verwandelten und sich gegenseitig über den Himmel jagten.
„Jaja, die Frauen,“ seufzte Kwasir. „Ich glaube nicht, dass ich bei Unna irgendwelche Chancen hätte. Wir haben zwar schon miteinander gesprochen... aber ...Sie ist so... würdevoll. Immerhin ist sie eine der berühmtesten Heilerinnen und ich bin bloss ein kleiner Alchemist, dem hin und wieder mal ein Trank gelingt...
„Jetzt unter...treibe mal nicht... du,..“, sagte Quax, der merkte, wie ihm das Kraut ordentlich zu Kopf stieg und seine Zunge immer schwerer wurde.
Kwasir nahm noch einen tiefen Zug, besser nicht so genau nachdenken, vorallem, da er er ja Björn noch eine Goldmünze schuldete. Denn die Romanze zwischen Brisa und Kori hatte sich wohl doch nicht so schnell entwickelt, wie er gewettet hatte, da sie erst jetzt so verliebt waren. Was hatte er sich nur bei dieser Wette gedacht? Wahrscheinlich hatte er ordentlich ins Glas geschaut oder war zu benebelt gewesen, um einen klaren Gedanken zu fassen. In seinem Beutel befand sich jedenfalls keine Goldmünze, aber er war eigentlich bekannt dafür, dass er jedes Versprechen hielt, das er gemacht hatte. In diesem Augenblick tippte ihn jemand an die Schulter. Er drehte sich um und versuchte, seinen etwas schwankenden Körper zu stabilisieren, als er in Unnas Gesicht blickte. Es sah zwar irgendwie... doppelt aus.... und die Augen waren manchmal da, wo eigentlich die Ohren sein sollten, aber Kwasir versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
„Ich wollte dich um einen Gefallen bitten, hast du vielleicht etwas Einhornpulver bei dir? Ich wollte Edda ein besonderes Hochzeitsgeschenk machen, daraus läßt sich ein schönes anregendes Öl herstellen, gerade richtig, für junge Mädchen bei ihrer Hochzeit.“
Kwasir hätte es die Sprache verschlagen, wenn seine Zunge nicht ebenso schwer gewesen wäre wie die seines Zauberfreundes neben ihm. Mechanisch begannen seine Hände in seinem Beutel herumzuwühlen, tatsächlich hatte er einmal von einem Händler ein Pulver gekauft, von dem er behauptet hatte, dass es von dem pulverisierten Horn eines Einhorns stamme. „Hier, ich...gebe...dir noch ein paar ...Lavendelblüten dazu, dann ..du..duftet es noch mehr.“
Unna nahm den Beutel mit einem kleinen Lächeln entgegen und gab Kwasir dafür etwas, das golden schimmerte. „Hier, für deine Mühe, das ist ein sehr kostbares Pulver.“ Kwasir hielt den Atem, an, als er sah, dass es sich um eine Goldmünze handelte, und irgendwie war er froh, dass ihm seine Zunge nicht mehr gehorchte, denn sonst hätte er sicher gesagt, nein, nein, nimm nur, das ist ein Geschenk.
Etwas später war sein Geist wieder so weit klar, dass sich die rosa Drachen in weiße Wattebäusche verwandelten und da ertönte Koris Stimme, um alle zum Beginn der Hochzeitszeremonie versammeln zu lassen. Er wollte gerade zu Björn gehen, um endlich seine Schulden zu bezahlen, als eine Stimme hinter ihm zischte: „Gib mir mein Goldstück zurück! Das war alles, nur kein Einhornpulver!“ Erschrocken drehte er sich um und sah eine verhüllte Gestalt vor sich stehen, die mit Unnas Stimme sprach. „Glücklicherweise für Edda habe ich das Öl auf meiner Hand ausprobiert, um den Geruch zu testen, aber als ich es für Edda einpacken wollte, habe ich mein Bild in dem Bronzespiegel in der Kajüte gesehen. Ich glaube nicht, dass Belix begeistert davon gewesen wäre, wenn er einer Braut mit grüner Haut und blauen fluoreszierenden Haaren die Hand für den Bund fürs Leben gereicht hätte.“
Kwasir sah eine grüne Handfläche aus dem Stoffbündel auftauchen und legte seufzend das Goldstück wieder herein. „Hmmm, wer sagt mir denn, dass du nicht irgendeine falsche Zutat noch hinzugefügt hast?“ Eigentlich hatte er diesen Satz nur gedacht, aber als er ein ärgerliches Zischen neben sich hörte, war ihm klar, dass er ihn wohl laut ausgesprochen hatte. „Gewöhnlich vertue ich mich niemals mit den Zutaten, weil ich nicht so ein billiges Kraut rauche wie du!“ Irgendwie klang ihre Stimme sexy, wenn sie wütend war, dachte Kwasir.

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von Alix » Do 8. Jan 2015, 13:07

"Tut mir leid. Ich sollte es mir abgewöhnen, ja. Vielleicht hätten dann meine Tränke weniger Nebenwirkungen!" Kwasir gab sich zerknirscht. "Aber vielleicht fehlt mir auch nur ein richtiger Lehrer, damit meine Tränke effektiver werden und nicht so viele Nebenwirkungen haben. Nimmst Du Schüler an?"
"Gewöhnt Dir erst mal diese Kraut ab!" entgegnete Unna.

"Dieser Stimme könnte ich ewig lauschen!" dachte Kwasir und dann hoffnungsvoll "Sie hat nicht nein gesagt!"
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von delfin » Do 8. Jan 2015, 23:30

Es wurde langsam Abend und nun war der große Augenblick gekommen. Alle hatten sich soweit möglich schick gemacht und auf Deck versammelt. Quax hatte seinen Zauberstab geschwungen und es geschafft, dass sogar ein paar schöne Blumen und Girlanden auftauchten. Kori stand in der Nähe des Steuerrades, Belix neben ihm.
Alle waren still und warteten auf die Braut. Da begann Björn eine wunderbare Melodie auf seiner Leier zu spielen und die schöne Braut Edda trat vor, begleitet von Ardis und Brisa, die auch elegante Kleider anhatten. Quax schwenkte noch einmal kurz seinen Zauberstab und ein sanfter Blütenregen fiel über den Frauen hernieder, während sie auf den Kapitän zugingen. Alle Männer bewunderten die schönen Frauen, aber vor allem Belix, Galmur und Kori staunten, wie hübsch ´ihre´ Frauen waren.
Ardis und Brisa übernahmen die Rolle der leider verstorbenen Eltern und übergaben Edda an Belix, dann stellten sie sich zu den anderen.

Es wurde still, alle schauten auf das Brautpaar und den Kapitän. Kori räusperte sich "Liebe Gemeinde wir haben uns heute versammelt um diese beiden endlich in den Hafen der Ehe zu schicken. Schon lange habt ihr diesen Tag herbeigesehnt, doch leider kamen schwarze Reiter und trennten euch gewaltsam. Edda wurde entführt und Belix reiste über alle Meere um sie zu finden... doch nach Jahren ist es gelungen die Liebenden wieder zu vereinen. Und nur wenige Stunden nach ihrem erneuten Aufeinandertreffen wollen sie endlich ihr Versprechen einlösen und sich das Jawort geben.

Kori sah Belix an "Ich nehme an du weißt, die Braut, die du heute zum Altar geführt hast, ist etwas ganz Besonderes? Der Mensch, mit dem du das Schiff des Lebens gemeinsam in den Hafen der Ehe steuerst! Mit einem Schlag wird dir bewusst, dass dieser andere Mensch dein eigenes Ich komplettiert und dich so wie von selbst zu einem besseren Menschen macht."
Der Blick des Kapitäns wechselte zu Edda "Man kann sich nie wirklich sicher sein, den einzig wahren Menschen an seiner Seite gefunden zu haben, ebenso wenig kann man sich selbst zu ´dem´ richtigen, perfekten Menschen machen. Doch der Partner liebt und nimmt sein Ebenstück mit all seinen Stärken und Schwächen auf, und zusammen könnt ihr aus zwei getrennten Leben ein Gemeinsames bilden."

Kori blickte wieder in die Menge "Hat jemand etwas einzuwenden, dass diese beiden jetzt und hier getraut werden? Er möge jetzt sprechen oder für immer schweigen... Bemerkungen von Schwarzen Reitern, bösen Piraten und dunklen Zauberern sind ausgenommen" setzte er lächelnd hinzu und erntete Gelächter und Applaus.
"Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um eure Eheversprechen abzulegen."
Belix blickte Edda tief in die Augen "Ich habe ein Auge auf der Suche nach dir verloren, aber ich hätte auch mein anderes gegeben, wenn es dich gerettet hätte. Wir beide haben leider keine Eltern mehr, aber wenn wir diese Reise überstanden haben, werde ich die Schmiede deines Vaters wieder aufbauen! Und ich schwöre dir, sollten wir eines Tages Kinder haben, werde ich dafür sorgen, dass du und sie immer versorgt sind. Ich liebe dich."
Edda sah Belix verliebt an "Nur der Gedanke, dass du mich eines Tages finden würdest hat mir geholfen die dunklen Jahre zu überstehen. Du warst für mich die Sonne, der Mond und das Feuer, wenn ich Licht benötigte. Wenn die Schmiede wieder steht werde ich erneut für dich singen, um dir die Arbeit wieder zu erleichtern. Ich liebe dich."

Kori sah sie beide an "Belix willst du Edda heiraten, sie lieben und ehren, in guten und in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?"
"Ja, ich will." sagte Belix laut.
"Edda willst du Belix heiraten, ihn lieben und ehren, in guten und in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?"
"Ja, ich will." sagte Edda leise.
Kori sprach "Damit erkläre ich euch zu Mann und Frau! Du darfst die Braut jetzt küssen!"
Unter großem Beifall und Jubelrufen nahm Belix Edda stürmisch in die Arme und küsste sie leidenschaftlich.
Der Kapitän ergänzte lachend "Der Ringtausch wird durchgeführt, wenn wir den nächsten Schatz gefunden haben. So hebt alle eure Becher und lasst uns auf das Brautpaar anstoßen."

Und schon kamen all ihre Freunde und beglückwünschten die beiden herzlich. Quax schwenkte wieder seinen Zauberstab und diesmal erschienen wieder Leuchtblitze in bunten Farben, die den Himmel erleuchteten. Kleine Geschenke wurden übergeben und nach einiger Zeit gingen sie unter Deck, wo Sanchos großes Hochzeitsmenü wartete.
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von Alix » Fr 9. Jan 2015, 07:19

Kwasir hatte sich zu Unna gesetzt und bot ihr immer wieder neue Leckereinen von Sanchos Tafel an. Diese dankte ihm lächelnd, allerdings untersuchte sie jede Speise erst intensiv. Unna schaute erst alles genau an, roch daran, lies sich die Sachen auf der Zunge zergehen. Kwasir beobachtete das mit erstaunen und Sancho leicht irritiert.

Der Koch fragte: "Schmeckt es nicht"
"Doch sehr gut!" entgegnete Unna. "Aber erst mal möchte ich diese vielfältigen Geschmackserlebnisse richtig genießen. Die lange Zeit im Gefängnis war da etwas eintönig. Und dann stelle ich fest, du verwendest viele Gewürze die ich auch gut in meiner neu anzulegenden Kräutersammlung brauchen kann. Ich glaube ich kann deine Gewürzen besser nutzen als Kwasis Kräuterbeutel!"

Sancho lächelte stolz! "Die sind alle selbst gesammelt auf den Inseln wo wir angelegt haben!"
Kwasir war etwas verärgert. "Die meisten von mir sind auch selbst gesammelt!" und als Unna skeptisch lächelte gab er zu "Naja fast die meisten! Also eigentlich eher nicht so viele! Aber die wichtigsten! Es waren immer gute Angebote bei den Händlern auf den Märkten vorhanden und das schien mir in Ordnung."

Unna schüttelte den Kopf. "Woher willst Du wissen ob der Händler dich nicht betrügt? Also wir sollten in nächster Zeit deine Zutaten überprüfen und dann nutzt du jede Insel und suchst frische! Ich verlange Ordnung und Fleiß von meine Schülern!" ergänzte sie schelmisch.
Kwasir stöhnte das klang nach viel Arbeit, aber dann fiel ihm auf was Unna gesagt hatte. "Du nimmst mich als Lehrling?"
Unna entgegnete "Zumindest Lehrling auf Probe! Fang schon mal an zu üben und versuche herauszubekommen welche von Sancho leckeren Speisen gesundheitlichen Nutzen hat und welche schadet! Die, die dir Schaden lass weg!"

Kwasir sah sich auf dem Tisch um und dachte leise stöhnend. Ob ich das schaffe? Die leckeren süßen Desserts, die Kuchen, die Wildschweinhaxe und auch der Rum! Es gab auch Gemüse und Fisch, aber Fisch und Gemüse gibt es jeden Tag. Es war wohl nicht so einfach ein guter Schüler zu sein. Aber wenn er sie Frau an seiner Seite so anschaute, dafür war er zu jeden Opfer bereit.
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LadySilbermond
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von LadySilbermond » Fr 9. Jan 2015, 19:09

Es gab fast keine Speise, die Kwasir auf den Magen geschlagen wäre und er merkte bald, dass Sancho offensichtlich zu jedem Gericht irgendwelche Kräuter hinzugefügt hatte, die dafür sorgten, dass sie leicht verdaulich waren, was ihm natürlich besonders gut gefiel, weil er so besonders viel von den köstlichen Speisen probieren konnte. Dann fuhr Sancho sein Meisterwerk auf: Die Hochzeitstorte! Dabei hatte er sich selbst übertroffen. Auf einer riesigen Krakenkutsche aus Zuckerguss thronten die Nachbildungen von Edda und Belix. Gezogen wurde das Gefährt von sechs Seepferdchen aus Marzipan und umringt wurden sie von den Nachbildungen íhrer Freunde. Jeder trug sein Artefakt bei sich, eine Leier aus bronzefarbenem Marzipan mit dünnen Saiten aus gesponnenem Zucker, ein Schwert aus Lebkuchen, Ardais trug ihren Beutel mit Runensteinen, die aus gerösteten Nüssen bestanden, Quax hatte eine bunte Zuckerstange bei sich, in der eine Wunderkerze steckte, die bunte Funken versprühte und so hatte Sancho jedes Artefakt phantasievoll nachgebildet. Sogar Unna lehnte an der Krakenkutsche, wie es aussah, hatte Sancho sie aus knusprigem mit Schokolade überzogenem Mürbeteig gebacken, der mit irgendetwas gefüllt war.
Edda stieß kleine Ausrufe des Entzückens aus, als sie dieses Meisterwerk sah: "Oh, das ist ja viel zu schade, um es aufzuessen!"
"Ihr könnt ja erstmal ein kleines Stück aus den Wellen herausschneiden, das Brautpaar muss ja den Kuchen anschneiden." Sancho hatte es geschafft, die Krakenkutsche auf ein Wellenmuster zu stellen, so dass es aussah, als wenn sie wirklich auf dem Wasser schwimmen würde. Gemeinsam nahmen Belix und Edda ein Messer in die Hand und schnitten ein Stück aus dem köstlichen wellenförmigen Teig heraus. Dann schoben sie sich gegenseitig unter den anfeuernden Rufen ihrer Freunde einen Bissen in den Mund.
Koris Blick war auf das Tor gefallen, auf das die Krakenkutsche zusteuerte. Sancho hatte ein mit Nüssen und Mandeln verziertes Portal gebacken, das außerdem noch mit kandierten Früchten gespickt war, so dass es aussah, als wenn bunte Edelsteine in ihm stecken würden.
Er pflückte eine kandierte Kirsche aus dem Portal und schob sie Brisa in den Mund: "Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden wir sehen, wie das Portal wirklich aussieht."
Kwasir sah die verhüllte Unna verstohlen an und blickte dann auf ihr Ebenbild in dem Kuchenkunstwerk. Schließlich konnte er sich nicht länger beherrschen und streckte seine Hand nach der mit Schokolade überzogenen Unna aus.
"Hmmmm, ich glaube nicht, dass es besonders gut für meine Gesundheit sein wird, aber es verlockt mich so, etwas von ihrer Süße zu kosten," sagte er mit einem verschmitzen Lächeln in Unnas Richtung. Dann leckte er einmal an der Schokolade und biss dann herzhaft in den süßen Kuchen.

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Alix
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von Alix » Sa 10. Jan 2015, 00:21

Unna sah Belix kopfschüttelnd an! "Lieber Schüler! Was soll daran gesund sein bitte?"
"Das teste ich ja gerade!" erwiderte der verschmitzt, "zumindest hat es keine Nebenwirkungen!"
"Da wäre ich mir nicht so sicher! Alkohol und Zucker gibt am morgen danach Kopfschmerzen! Aber du hast ja bestimmt ein Kraut im Beutel was die Kopfschmerzen beseitigt und dir dafür die Füße grün färbt!"

Dann nahm sie sich von der Tafel verschiedene Kleinigkeiten und ging damit zu ihrer Truhe, die Kori bereitgestellt hatte. Dort mixte sie aus diesen Sachen und einigen anderen eine Paste und strich damit die verfärbten Hautpartien ein. Glücklich lächelnd bemerkte sie, dass die Färbung verblasste. Dann legte sie sich schlafen, der Tag war lang gewesen.

Das Fest ging weiter, alle waren lustig und manch einer betrunken. Kori hatte viel zu tun damit, wenigstens einige Matrosen nüchtern zu halten.
Gegen morgen, als die meisten schon schliefen und neue Paar sich längst in eine Ecke zurückgezogen hatte, ging Kori an Deck.
Brisa folgte ihm, nachdem sie ihre normale Kleidung wieder angezogen hatte. Das Kleid sah zwar ganz nett aus, aber sie fühlte sich darin nicht wohl. Ihr Leben lang hatte sie auf der Straße, in Wäldern und auf Schiffen gelebt und dabei nie ein Kleid getragen.
Kori lobte das "Mit diesen Sachen kommen deine Kurven viel besser zur Geltung!" Doch er sah sich besorgt um: "Es ist so ruhig und friedlich jetzt kurz vorm Sonnenaufgang. Ich warte jeden Moment auf einen Überfall!"

"Ich hoffe es bleibt ruhig! Momentan hat wohl keiner die Kondition zu kämpfen! Aber wir können ja wenigstens Wache halten, während wir steuern und der Steuermann kann sich ausruhen."

Und so fuhr das Schiff. Die Sonne ging auf und nach ein paar Stunden betrat Unna das Deck. Jetzt wieder unverhüllt, sie hatte es geschafft die Verfärbungen zu beseitigen. "Legt Euch etwas hin!" sagte sie zu den beiden! "Ich sorge inzwischen dafür, dass die Mannschaft wieder munter wird."
Unna hatte bemerkt, dass nur wenige Matrosen fit waren, die meisten der Matrosen hatten mit Kopfschmerzen und Übelkeit zu kämpfen und auch einige der Gefährten wirkten etwas mitgenommen. Dankbar zogen sich Kori und Brisa hinter eine Kiste auf ein Segeltuch zurück um etwas zu ruhen.

Unna ging indessen von Matrose zu Matrose legte jedem, dem es nicht gut ging die Hände auf den Kopf und summte eine eigenartige Melodie, die nur aus Vokalen zu bestehen schien. Die Matrosen schliefen dabei meist kurz ein um nach wenigen Minuten frisch und munter zu erwachen.

Quax beobachtete das von weitem und wunderte sich. Er hatte auch ziemliche Kopfschmerzen. Die Kombination aus sein Lieblingsrauchkraut, dem Rum und dem vielen Essen war wohl doch eher nicht so gut. Ihm fiel nicht mal ein kleiner Heilzauber ein, deshalb bat er Unna um Hilfe.

"Verdient hast Du es nicht!" meinte diese, legte ihm aber dann auch die Hände auf den Kopf und begann zu singen. Quax spürte eine große Wärme die von Ihren Händen in seinem Kopf und seinen Körper einströmte. Er fühlte sich warm und geborgen, völlig entspannt.
Er träumte das er Stabschwingend vor einem Portal stand aus dem wunderschöne kurvenreiche Frauen schwebten. Sie waren nur mit dünnen Tüchern bekleidet. Sie tanzten um ihn herum und streichelten ihn.

Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz in seine Hand und schrak auf.
"Au! Hast du mich gestochen?" sagte er empört zu Unna.

"Ja mit einer Haarnadel! Du hast geträumt und dabei nach deinem Stab gegriffen, ich musste verhindern, dass du das Schiff mit einem Feuerball in Brand setzt oder so was!"
"Ich hab so schön geträumt. Was war das für ein Zauber Unna? Bist du auch eine Magierin?" bewundern schaute er sie an.
"Nein, das ist nur Heilenergie, die wird durch das Singen erzeugt und mit den Händen übertragen. Jeder kann das lernen. Es kann keine großen Wunden heilen, aber kleinere Probleme beseitigen, wie z.B. Kopfschmerzen vom Alkohol. Diese Energie wirkt entgiftend."

"Nun zumindest geht es mir besser, bis auf die schwere Verletzung an meiner Hand! Sieh nur es Blutet!" Auf seinem Handrücken war ein winziger roter Fleck zusehen, an der Stelle wo Unna ihn gestochen hatte. "Ich sehe! Es eine schwere Verwundung! Frag am besten sofort Kwasir nach einem Heiltrank!"
Und schon war sie lachend ins Unterdeck verschwunden um nach den anderen zu sehen.
Erst wenn Du am Abgrund stehst und nicht mehr weiter weißt erkennst Du, wer Dich zurückreißt und wer Dich springen läßt.

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von delfin » Sa 10. Jan 2015, 10:42

Koris Sorgen blieben unbegründet, der Tag verlief ruhig und nichts geschah, sodass sich alle wieder erholen konnten.

Am nächsten morgen rief Quax alle zusammen "Wir haben momentan viel Ruhe, das Meer ist still, weit und breit kein Land in Sicht, nirgends ein fremdes Schiff zu sehen, alle haben sich erholt und sind wieder bei Kräften ... ich denke es wäre der ideale Zeitpunkt um das Portal zu öffen!" Die anderen stimmten zu und bereiteten sich vor, die neun Artefaktträger versammelten sich in der Mitte des Schiffes und stellten sich in einem Kreis auf, alle anderen hielten Abstand und beobachteten gespannt was geschah. Quax legte das magische Buch zu seinen Füßen und las langsam vor:

"Der Baum ist durch mächtige Zauber und tödliche Fallen geschützt, und nur zu erreichen, wenn magische Gegenstände gefunden werden, mit denen diese Zauber gelöst werden können. Sind alle magischen Gegenstände in fähigen Heldenhänden vereint öffnet sich ein magisches Portal für die Helden, das zum Standort des Baum führt:
eine silberne Götter-Axt,
ein grüner Elfenbogen,
ein rotes Flammenschwert,
ein weißer Zauberstab,
ein steinener Hammer,
eine blaue Schiffskulptur,
eine bronzene Leier,
ein Unsichtbarkeitstrank,
ein Beutel voll goldener Runensteine.
"

Und während er die Artefakte einzeln nannte, nahm der jeweilige Träger sie in die Hand und hielt sie zu Mitte. Daraufhin ging von den Artefakten nach und nach ein sanftes Leuchten aus. Die Lichtstrahlen vereinten sich, nur Belix´ Hammer blieb dunkel, kein Licht ging von ihm aus.
Alle warteten gespannt, doch nichts geschah, das Licht verschwand und die Helden schauten sich irritiert an.
Was war passiert?
Quax murmelte "Ich dachte wir hätten die richtigen Artefakte, aber irgendetwas scheint mit Belix´ Hammeramulett nicht zu stimmen..."
Kwasir stellte die Vermutung auf "Vielleicht ist er auch mit schwarzer Magie verunreinigt, wie dein Stab, das Schwert und die Runensteine?"
Sie rätselten noch eine Weile rum, während auch Belix´ zunehmend grübelte, bis Edda zu ihm kam und ihm einen aufmunternden Kuss gab.

Unbemerkt von allen Menschen auf dem Schiff, saß ein kleiner schwarzer Vogel auf dem höchsten Mast des Schiffes und beobachtete alles was geschah...
Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden. - Sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen.

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