Cultures Satzkette

kleine Forenspiele und mehr ...
LadySilbermond
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von LadySilbermond » Di 30. Dez 2014, 03:03

//den Axtträger hätte ich beinahe vergessen :roll: er hält sich ja auch immer so bescheiden im Hintergrund :oops:

Der Axtträger sah zu Ardais und Galmur herüber. Er ahnte, was Galmur und Ardais Auftritt bedeutete: Die ganze Zeit schien die dunkle Magie des Schattenmagiers wie eine verhängnisvolle Wolke um Ardais zu schweben, um sie in ein Ungeheuer zu verwandeln. Galmur ahnte, dass der Augenblick kommen würde, wo er dieser Schattenmagie gegenübertreten mußte um sie zu bekämpfen, doch tief in seinem Inneren fürchtete er, dass dabei Ardais sterben müßte, denn der Schattenmagier war dabei, mehr und mehr Besitz von ihrer Seele zu ergreifen.

Ob es einen anderen Weg geben könnte?

Als er mit seinen Überlegungen an dieser Stelle angekommen war, fand er sich auf einem dicken Ast wieder, der lebendig zu sein schien, er bewegte sich unter ihm, wuchs hierhin und dorthin, bis in den Himmel hinauf und ganz tief hinunter, wand sich in verschnörkelten Wegen, so dass er Mühe hatte, sein Gleichgewicht zu bewahren. Aber immer, wenn er strauchelte, hielt ihn jemand fest. Als er sich umdrehte, sah er, dass seine Freunde sich hinter ihm auf dem Ast drängten und sich gegenseitig festhielten auf ihrem verschlungenen Weg. Dann sah er, dass der Ast einer der 9 Zweige war, der aus einem riesigen Baum herauswuchs. Sieben der Zweige waren von grünen Knospen übersät, nur zwei waren vertrocknet und morsch. Da hörte er eine Stimme in seinem Kopf: Nimm deine Axt und hacke das ab, was tot ist, so dass neues Leben wachsen kann" und er umklammerte seine Axt und arbeitete sich weiter vor. Er berührte den einen morschen Ast und für einen Sekundenbruchteil sah er Ardais und ihre Runensteine, als er den anderen Ast berührte, blitzte Quax Zauberstab in seinen Gedanken auf. Da tauchte plötzlich zwischen den beiden Ästen eine Gestalt auf, die ihn aus zwei verschiedenfarbenen Augen ansah. Auch sein Körper war mit zwei Farben bemalt, ein Muster aus goldenen Runen bedeckte die rechte Körperhälfte, während die linke Hälfte mit weißen Spiralen verziert war, dem gleichen Muster, das auch auf einem Teil von Quax Zauberstab zu sehen war. Er sagte zu dem Axtträger:
"Hier kannst du nur einen Weg gehen. Entscheide dich dafür, welchen Teil des Baumes ich wieder zum Erblühen bringen soll."
Der Axtträger überlegte nur einen kurzen Augenblick. Er spürte, dass es, auf welche Art auch immer, Galmus Aufgabe war, sich dem Schatten zu stellen, der Ardais Seele befallen hatte. Aus diesem Grund ging er zu dem Ast, auf den die weißen Spiralen zeigten.

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delfin
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von delfin » Di 30. Dez 2014, 12:27

So schnell wie sie gekommen waren verschwanden der Baum und die mysteriöse Gestalt. Die Helden fanden sich alle in der Manege wieder und sahen sich sprachlos an. Doch bevor sie sprechen oder überhaupt nur denken konnten erschien ein Mann - weder groß noch klein, weder alt noch jung, weder hell noch dunkel, aber er hatte ein grünen und ein blaues Auge - und lächelte sie an und ging auf sie zu in seinem Gewand - weder schlicht, noch üppig, weder bunt, noch einfarbig, weder leicht, noch schwer -. Der Mann und sein Gewand schienen sich innerhalb von Sekunden zu verändern, und als die Freunde Stunden später darüber sprachen, was sie gesehen hatten, waren sie sich nur darin einig, das jeder etwas anderes gesehen hatte.
Er ging lächelnd auf sie zu und sprach "Ihr habt eure Wünsche und Ängste gesehen. Ich habe eurer Innerstes offenbahrt. Wir wissen alle warum ihr hier seid" damit drehte er sich und ging direkt auf Quax zu "gib mir den Stab!" Quax sah die anderen an, sollte er dem unbekannten Mann den Stab geben? Doch der Axtträger nickte ihm zu, er wusste durch seine Illusion, was geschehen würde. Doch die anderen wirkten ebenso verunsichert. Sollte er der Einzige gewesen sein, der die Vision des Baumes mit 7 grünen Zweigen hatte? Dies würde aber bedeuten, das die anderen - außer vielleicht Galmur - nichts von der Gefahr um Ardis wussten!! Sollte er es ihnen sagen, oder sich lieber wie immer im Hintergrund halten und alles geschehen lassen, wie das Schicksal es vorher bestimmte?

Der Axtträger sah Quax mit flehendem Blick an und dachte "Gib ihm den Stab, er wird uns helfen!" Doch in ebendiesem Augenblick erkannte Quax den Zauberer Kank´rath und übergab den Stab ohne weiter zu zögern.

_______________________________________________________________
Liste der Helden: ................................................Liste der Artefakte:
Namenloser Held mit silberner Axt.....................eine eine silberne Götter-Axt [da]
Kapitän Kori, mit magischem Kompass...............eine blaue Schiffskulptur [in arbeit]
Björn, der Spielmann.........................................eine bronzene Leier [da]
Brisa, die bogenschießende Diebin....................ein grüner Elfenbogen [da]
Belix, der starke Einäugige.................................ein steinener Hammer [da]
Galmur, Spurenleser und Schwertkämpfer..........ein rotes Flammenschwert [da]
Quax, der konfuse Zauberer..............................ein weißer Zauberstab [da]
Kwasir, Koch und Tränkemixer............................ein Unsichtbarkeitstrank [nicht da]
Ardis, Sterndeuterin...........................................ein Beutel voll goldener Runensteine [da, verunreinigt]
(untoter) Sancho, Koch mit Trompete
Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden. - Sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen.

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von LadySilbermond » Di 30. Dez 2014, 15:12

Sobald Kank'rath den Stab in seinen Händen hielt, veränderte sich wieder alles um sie herum. Dieses Mal befanden sie sich in einer tiefschwarzen Höhle, doch wenig später glimmte in der Dunkelheit ein Funke auf und sie sahen, dass der Stab in Kank'raths Händen zu glühen schien. Er hielt in mit einer Hand in der Mitte fest und sogleich züngelten an beiden Enden Flammen hervor. Dann begann er einen wilden Tanz, in dem er den Stab in kunstvollen Mustern und Kreisen um sich herumschleuderte, so dass es aussah, als wenn sein Körper von wirbelnden Feuerrädern umgeben wäre. Die Feuerspiralen, die er um sich entstehen ließ, vergingen nicht, sondern wurden fest, bis sie schließlich zu einem riesigen Baum wurden, der aus züngelnden Flammen zu bestehen schien. Björn, der sonst panische Angst vor Feuer gehabt hatte, war der erste, der einen Fuß auf in einen der Äste setzte und feststellte, das er zwar warm war, aber nicht seinen Fuß verbrannte. Der Baum sah genauso aus, wie der Baum, den der Axtträger gesehen hatte, nur das er dieses Mal aus verfestigter magischer Energie zu bestehen schien. Auch die beiden verkümmerten Äste fehlten nicht, wie dem Axtträger sogleich auffiel. Kank'rath gab dem Axtträger ein Zeichen und er hob seine Axt und ließ sie auf einen der verkümmerten Feueräste fallen, in dem nun ein dunkles Loch entstand, das nicht durch die Flammen gefüllt wurde. Kank'rath tanzte mit wilden Sprüngen zu diesem Loch hob den flammenden Stab und steckte ihn in das Loch, woraufhin der Stab sich in einen mehrfach verzweigten Ast verwandelte, aus dem feuerfarbene Blüten sprossen. Der Ast wurde immer länger bis er in einen Tunnel hineinwuchs, an dessen Ende man eine Öffnung sehen konnte. Dort schien der Ausgang zu sein, denn man konnte den Strand und ihr Schiff sehen und Belix meinte schon, die gebratenen Robbenzungen riechen zu können, die Sancho dort zubereitete.
Schließlich gingen alle hintereinander den flammenden Ast entlang auf das Schiff zu. Der Axtträger voraus, dann folgten Kwasir und Quax, die sich keine Sekunde wunderten, wieso ihnen nicht schwindelig wurde, obwohl der Ast über einem bodenlosen Abgrund zu wachsen schien. Quax wunderte es auch nicht, dass sich sein Zauberstab wieder in den Falten seines Gewandes befand und er sich zum ersten Mal sicher war, dass er sich irgendwie "richtig" anfühlte. Er drehte sich noch einmal um und hob ihn in die Luft, so dass blaue und grüne Sterne aus ihm herauszischten, direkt auf die Mitte des Baumes zu, wo sich Kank'rath mit einem leisen Gelächter ebenfalls in einen blau-grünen Funkenregen auflöste. Quax hoffte, dass er dieses Mal den richtigen Zauberspruch ausgesprochen hatte, denn er wusste noch, dass Kank'rath in der Zauberakademie immer ganz wild auf bunte Zuckersterne gewesen war und wollte ihm wenigstens noch einen kleinen Dank hinterlassen, denn mit ihm zu sprechen schien ja unmöglich zu sein.
Nach Quax folgten Galmur, Brisa, Kori und Ardais. Allle gingen langsam den flammenden Ast in Richtung des Höhlenausganges zu, wobei sie genau auf jeden ihrer Schritte achten mussten, denn wie sie instinktiv wussten, schien nur der flammende Ast Halt zu bieten und ein falscher Schritt konnte so kurz vor dem Ausgang fatal sein, denn was in der Dunkelheit unter ihnen auf sie lauerte wusste niemand. So surreal wie es auch war, alle wussten, dass dieses keine Illusion war, die sich in Nichts auflösen würde. Schließlich kamen sie an dem anderen verkümmerten Ast vorbei, und in diesem Augenblick ertönte ein unterdrückter Schrei. Brisa drehte sich erschrocken um und sah nur noch, wie Kori stolperte und drohte, das Gleichgewicht zu verlieren.
In Koris Geist zog in diesem Augenblick im Bruchteil einer Sekunde sein ganzes Leben vorbei. Er erinnerte sich nur noch daran, dass er das Gefühl gehabt hatte, dass ihn jemand von hinten gestossen hatte, dann sah er sich als kleinen Jungen mit selbstgeschnitzten Schiffen spielen, als Erwachsener an Bord seines ersten Schiffes, er erlebte wieder, wie er Brisa aus den tosenden Fluten gerettet hatte und sah die verschleierte Frau, die er die Blume überreichen wollte. Hilflos griffen seine Hände nach ihr, suchten Halt, doch sie verfingen sich in ihrem Schleier, während seine Füße versuchten wieder festen Boden zu finden, doch er trat nur auf den verkümmerten Ast, der unter ihm nachzugeben schien.

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von Alix » Do 1. Jan 2015, 02:23

Brisa sah erschrocken, wie Kori immer mehr stauchelte, obwohl der Ast unter ihm sicher und fest war. Was war los mit ihm? Ging es ihm nicht gut?

Instinktiv griff sie nach seinem Arm, um ihm Halt zu geben. Kori spürte die Ruhe, die von ihr ausging und beruhigte sich, seine Angst war plötzlich weg und auch der Weg wurde wieder sicher. Er schien auch plötzlich viel breiter zu sein, so dass sie fast nebeneinander gehen konnten.
Als Brisa merkte, dass er Kori besser ging, lies sie beruhigt seinen Arm los und ging wieder allein weiter.

Kori folgte ihr, nun absolut sicher, dass er Brisa überallhin folgen würde. Er verstand plötzlich die Gefühle von Belix und Björn. Er wusste nur noch nicht, wie er Brisa von seinen Gefühlen überzeugen konnte. Aber die Reise war noch nicht zu Ende. Für Kori schien sie gerade erst zu beginnen.
Erst wenn Du am Abgrund stehst und nicht mehr weiter weißt erkennst Du, wer Dich zurückreißt und wer Dich springen läßt.

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von delfin » Do 1. Jan 2015, 23:18

So kamen sie also wieder zum Schiff und machten sich bereit für die weitere Reise, wobei jeder noch ein wenig seinen Gedanken nachhing über das gerade erlebte. Bald darauf stachen sie erneut in See und sahen der Insel nach bis sie am Horizont verschwand...

Doch wie vorher angekündigt tauchte die blonde, schöne Meerjungfrau abermals auf und sprach mit ihrer melodiösen Stimme "Hey kühner Kapitän, du solltest dich bereit machen für den letzten Teil deiner Aufgabe" und noch während sie das sagte erhob sich wieder ein violetter Nebel, man konnte kaum die Hand vor Augen sehen, dann hörten sie merkwürdige Geräusche und einige kurze Schreie. Es wurde plötzlich still und der Nebel löste sich auf. Und wie beim letzen Mal, war danach alles ganz verändert. Das große Segelschiff stand wieder auf einer steinernen Insel, fast wie eingemauert, die Matrosen waren abermals versteinert worden. Die 9 Helden hingegen fanden sich auf einem kleineren, neuen Segelschiff wieder. Die Nixe sagte "Wird dir die letzte Aufgabe gelingen, erhältst du deine Belohnung, die anderen werden erlöst und ihr erhaltet einen Hinweis für eure weitere Reise. Sollten deine Fähigkeiten jedoch nicht genügen werden dein Schiff, deine Matrosen, deine Freunde und du bis in alle Ewigkeiten auf dem Meeresgrund liegen!"

Kori stand an seinem Steuerrad und hatte ein etwas mulmiges Gefühl "Jetzt wird die Meerjungfrau die letzte Aufgabe stellen, ich weiß auch das ich ein guter Kapitän bin ... aber es ist ja nicht so, als ob sie mir eine Wahl lassen würde ... also muss ich die Crew und meine Freunde wieder mal retten!"
Bevor er weiter darüber nachdenken konnte erhielt er bereits seine Anweisungen von der hübschen Meerjungfrau "Ich werde dir eine Karte geben, auf der ist eine Insel markiert, die du mit deinen Freunden erreichen musst. Einige Männer - und nur sie, sobald eine Frau das Ufer betritt wird sie sterben! - gehen an Land und füllen diese Phiole mit Quellwasser." In diesem Moment erschien eine Karte und eine Phiole in Koris Händen. "Wenn ihr in der Lage seid werdet ihr die Insel verlassen, auf das Schiff zurückkehren und zur zweiten markierten Insel fahren, dort erwarte ich euch. Wisse, dass verschiedene Wege zum Ziel führen, du kannst dich mit deinen Begleitern beraten, doch du allein triffst die Entscheidung und musst dich dem stellen, was du gewählt hast." Mit diesen Worten tauchte die schöne Nixe wieder hinab in die Tiefen des Meeres.

Was sollte nun geschehen? Kori sah erst die Dinge in seiner Hand dann seine Freunde an. Er entrollte die Karte und betrachtete sie. Doch es war keine gewöhnliche Karte wie er sie kannte, diese war anders. Er war anfangs ratlos, was sollte er tun? Quax fragen, der sich mit vielen Sprachen auskannte? Björn fragen, der viele Länder bereist hatte? Belix fragen, der viel auf See unterwegs gewesen war? Ardis fragen, die sich mit Sterndeutung auskannte? ... Doch nein! Es war seine Aufgabe!! ER musste sie lösen! Es war SEINE Aufgabe! ... Seine Freunde sahen zu wie Kori grübelnd die Stirn runzelte, fragten, ob sie helfen sollen, doch alles lehnte er ab. Der Kapitän sah sich die Karte an bis er fast aufgeben wollte, doch dann erkannte er etwas. Er stellte die Karte auf den Kopf, sodass die Schrift falsch war, aber die Bilder schienen soherum klarer zu werden und dann gewahrte er einige Punkte die er kannte. Kori gab Anweisungen an seine Freunde und sie stachen in See.

Die Fahrt verlief angenehm ruhig. Schon wenige Stunden später erreichten sie eine kleine Insel. Ein einladender Sandstrand, ein kleiner grünes Wäldchen und in der Mitte der Insel ein niedriger Hügel mit einem See. Die Gefährten sahen sich an, wo sollte hier eine Aufgabe liegen? Warum sollte diese kleine idyllische Insel tödliche Gefahr bergen? Kori betrachtete erst die Insel, dann seine Freunde "Wer geht mit mir mit? Wer bleibt hier?" Alle Männer wollten mit ihm gehen, Brisa und Ardis vorsichtshalber auf dem Schiff bleiben. Doch Ardis sprach mit leiser, kalter Stimme "Die Merrjungfrau sprach von ´einigen´ Männern nicht von ´allen´! Das sollten wir ernst nehmen! ... Außerdem fürchte ich mich allein." Brisa sah auf sie herab "Ach komm, stell dich nicht so an, du bist doch kein kleines Mädchen mehr! Zudem bist du nicht allein, denn ich kann ja leider nicht mitgehen." Aber Kwasir sprach "Ach soviel kann ja nicht passieren auf der Insel. Ich bleib einfach hier, beschütz die Frauen und denk über den Unsichtbarkeitstrank nach." "Liegst rum und schläfst meinst du" lachte Quax "aber er hat recht, ich versuche derweile in dem magischen Buch noch ein paar Hinweise zu finden." "Und ich bin eh zu alt für stundelanges umherwandern. Die jungen Krieger werden das schon allein schaffen." ergänzte der Axtträger. So erklärten sich also der Axtträger, Quax und Kwasir bereit, auf dem Schiff zu bleiben, um die Frauen zu schützen, sodass nur Kori, Galmur, Björn und Belix auf die Insel gingen.

Aber kaum hatten sie die Insel betreten, nahmen sie ein wunderbar süßlichen Duft war und sie hörten zauberhafte Klänge. Es überkam sie plötzlich ein totales Glücksgefühl, sie sahen auch das Schiff nicht mehr und hörten ihre Freunde nicht. So lustwandelteten die vier über die Insel, bis sie zum See kamen, wo sie die hübschesten Frauen erblickten, die jemals jemand gesehen hat. Und diese sangen so unbeschreiblich schön, dass die Männer sich setzten, den Frauen zuhörten und zusahen und darüber alles andere vergaßen.
Inzwischen saßen die anderen auf dem Boot und machten sich nach ein paar Stunden Sorgen. "Was wohl so lange dauert?" fragte Quax, woraufhin Arids meinte "Hoffentlich ist ihnen nichts passiert." Brisa wolle schon fast aus dem Schiff springen und den anderen nachlaufen, doch Kwasir, der es sah, hielt sie mit eisernem Griff zurück "Halt! Ich weiß du machst dir Sorgen ... aber bitte, denk an die Warnung der Meerjungfrau! Es bringt überhaupt nichts, wenn du dein Leben jetzt riskierst!! Die anderen müssen das nun allein schaffen!" Widerwillig setzte sich Brisa wieder hin und sah weiter zur Insel hinüber.
Unterdessen wurden die vier von den schönen Frauen verwöhnt wie Könige: Gesang, Tanz, Speisen, Getränke und vieles mehr. Sie konnten an nichts anderes mehr denken, bis sie irgendwann in tiefen Schlaf fielen. Eine der magischen Frauen sprach leise "Sie sind fast soweit! Wieder ein paar Männer, die ihre Lebenskraft für unsere Königin spenden! Nur noch ein paar Stunden süße Träume von uns und sie schlafen für alle Ewigkeit." und sie verschwanden wieder.
Womit die magischen Frauen aber nicht rechneten war, dass diese vier Männer nicht von den verwunschenen Frauen träumten. Björn träumte davon seine Drachenlady zu erlösen, um endlich wieder mit ihr vereint zu sein. Belix träumte davon seine verlorene Edda endlich wieder zu befreien. Galmur tanzte im Traum mit Ardis in einem weißen Licht. Und Kori träumte davon, wie er Brisa im Sturm im Arm hielt, um sie zu schützen.
Wenig später erwachten die Männer und waren wieder ganz klar im Kopf. Galmur sprang auf "Verdammt! Was ist hier passiert?" Björn sprach "Ich habe davon gehört, aber den Gerüchten darüber nie Glauben geschenkt! Es heißt in alten Legenden, das eine Insel gibt, auf der verzauberte Jungfrauen wohnen. Sie töten andere Frauen, damit sie die einzigen Frauen sind, an die Männer denken können und betören die Männer dann, bis sie in tiefen Schlaf fallen. Dieser Schlaf raubt den Schläfern die Lebenskraft." "Puh, dann war ja gut, das wir alle eine Frau haben, an die wir denken konnten und uns damit vor dem Tod bewahrt hat." setzte Belix dazu. Und Kori ergänzte "Ja, scheint so ... aber genug geplaudert! Los, wir haben was zu tun!" und ging mit der Phiole zur Quelle, die den See speiste.
Schon bald darauf machten sie sich wieder auf dem Weg zum Schiff, wo die anderen immer ungeduldiger wurden. Doch als sich alle wieder sahen waren die Sorgen vergessen und die Zurückgeblieben beglückwünschten die anderen.

Sie einigten sich schnell darauf, erst später über die Ereignisse auf der Insel zu sprechen, den sie wollten so schnell wie möglich die Aufgabe der Meerjungfrau beenden. Kori nahm wieder die Karte zur Hand und studierte sie ... etwas später sprach er "Wir haben zwei Wege zur Wahl, die uns zur zweiten Insel führen. Einen in nordwestlicher Richtung, der durch ruhiges, flaches Gewässer führt und einen in nordöstlicher Richtung, der durch tiefes, unruhiges Gewässer führt. Normalerweise würde ich den ersten Weg wählen, aber ... das wäre zu einfach für eine Prüfung! Ohne Herausforderung! ... Was meint ihr?"
Ardis meinte "Also ruhiges Gewässer klingt doch schön. Es muss ja nicht jede Prüfung schwer sein. Außerdem sollte doch die Insel die Prüfung sein, oder nicht?" Björn und Belix stimmten ihr zu. Doch Galmur und Brisa sahen erst sich, dann Kori an und Brisa sprach "Also wenn du uns fragst, das scheint so offensichtlich ein Falle zu sein, das es sehr gewagt wäre, diesen Weg zu wählen. Aber vielleicht sollst du auch gerade das denken, darum den Weg meiden, obwohl es dann doch der richtige ist ... ach, ich weiß nicht." Der Axtträger sprach "Wir können es nicht wissen, es ist das Schicksal, das uns den richtigen oder falschen Weg zeigt!" "Du immer mit deinem Schicksal" schimpfte Quax "aber er hat Recht! Es ist DEINE Entscheidung! Das sagte auch die Meerjungfrau ... Wir gehen mit dir, egal wie du dich entscheidest!" Kori grübelte lange darüber nach, er drehte und wendete die Karte in alle Richtungen und besah sie sich genau. Er dachte über die Worte seiner Freunde nach ... Und traf die Entscheidung für den zweiten, schwierigeren Weg. So stachen sie wieder in See und fuhren nach Nordosten.

Wie erwartet kamen sie in tiefes unruhiges Gewässer und ein Sturmwind zog herbei, der das kleine Schiff kräftig schüttelte. Doch Kori behielt seinen Mut und gab im Sekundentakt Anweisungen an seine Gefährten. Sie wurden heftig geschüttelt, waren klitschnass, durchfroren und entkräftet ... aber sie schafften es durch den Sturm und sahen die zweite Insel.
Dort wartete bereits die Meerjungfrau "Hey kühner Kapitän, ich bin erfreut dich zu sehen! Die erste Aufgabe testete Mut und Talent, diese hast du bestanden. Vertrauen in die Freundschaft und Verstand waren in der zweiten Prüfung notwendig, auch diese hast du erfolgreich absolviert. In der dritten Probe musstest du Ehrgeiz, Navigationskunst und Innere Stärke beweisen, was du getan hast. Du hast wieder die richtig Wahl getroffen. Somit hast du alle Fähigkeiten, die gefordert sind, um den Umgang mit dem Artefakt zu meistern, das du zu besitzen wünschst." Während sie das sprach zog erneut der violette Nebel auf, erneut waren seltsame Geräusche und Schreie zu hören ... doch als sich der Nebel legte schien alles wieder so sein sein wie vorher, als hätten sie gerade erst die Insel der Illusion verlassen. Das große Schiff war in voller Fahrt, die Matrosen standen auf ihren Posten und lachten. Doch auf den zweiten Blick hatte sich noch etwas verändert. Am Bug des Schiffes war plötzlich eine wunderschöne Gallionsfigur, deren Holz von zarten blauen Einsprengseln durchzogen war. Die melodiöse Stimme der Meerjungfrau erklang erneut "Diese Figur ist deine Belohnung und wird dein Schiff immer vor bösen Zauber, die auf es gerichtet sind, und vor magischen Stürmen schützen. Dir wird außerdem ermöglicht andere Schiffe, die durch Magie geschützt sind zu erkennen. Doch dies" und mit diesen Worten verschwanden Phiole und Karte aus Koris Händen, stattdessen hatte er eine kleines Modell seines Schiffen aus blauem Kistall in der Hand "ist was du suchst und später noch benötigen wirst. Doch wisse, dass nur du dieses Kristallschiff in den Händen halten darfst, um dessen Macht zu nutzen. Sollte es ein anderer berühren verwindet es für immer und du verlierst alles, was du heute bekommen hast." So klang die schöne Stimme der Nixe "Ihr habt euch auch den Hinweis für eure weitere Reise verdient: Fahrt weiter nach Westen, dort werdet ihr eine Insel finden, auf der ihr etwas finden werdet, das euch noch fehlt! Doch gebt Acht ein Teil der Dunkelheit, die ihr besiegen wollt, ist schon mitten unter euch!" Und kaum waren diese Worte verhallt war die hübsche Meerjungfrau schon wieder in den Tiefen der Meeres verschwunden, noch bevor Kori die Chance hatte sich zu bedanken.

Kori übergab seinen Matrosen das Kommando und ging zu seinen Freunden aufs Deck, wo sich alle erschöpft, aber glücklich zusammen hingesetzt hatten.
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von LadySilbermond » Fr 2. Jan 2015, 00:03

"Das war eine Fahrt! Ich frage mich, wie ich es geschafft habe, die ganze Zeit aufrecht in der Kombüse zu stehen, um mit euch auf die vergangenen und zukünftigen Abenteuer anzustossen! Wisst ihr überhaupt, was heute für ein Tag ist?" fragte Sancho, während er begann, ein hölzernes Fass an Deck zu rollen. Quax besah sich einen Augenblick lang den Himmel, an dem der Mond schon seit einiger Zeit aufgegangen war. Es war kurz vor Mitternacht.
"Das hätte ich ja bald vergessen!" rief er aus. "Heute um Mitternacht fängt doch das Neue Jahr an! Der Augenblick zwischen den Jahren ist doch etwas ganz besonderes".
"Dann seid froh, dass ich daran gedacht habe, ein ganzes Fass Quallenschaumwein zu zu machen und außerdem für jeden noch mit Puderzucker bestäubte Miesmuschelkrapfen." Mit diesem Worten begann er, den Quallenschaumwein in Methörner zu füllen und die Miesmuschelkrapfen an seine Freunde zu verteilen. Als alle miteinander anstießen, zog Quax seinen Zauberstab hervor und richtete ihn dem Himmel entgegen. Sofort stieg eine ganze Fontäner bunter Sterne in die Luft, die sich in goldene und silberne Funken auflösten.
"Frohes Neues Jahr, meine lieben Freunde. Mögen die Götter uns auch im nächsten Jahr gewogen sein.!"
Galmur warf einen verstohlenen Blick zu Ardais. Er hatte bisher immer um Mitternacht zwischen den Jahren versucht, einen Blick in die Zukunft zu erhaschen. Ob er Ardais fragen sollte, die Runensteine zu werfen?

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von Alix » Fr 2. Jan 2015, 06:37

Kori stellte sich zu Brisa, die an der Reeling stand und Quax Sterne betrachtete. Er sagte: "Ich hab mich noch gar nicht richtig bei Dir bedankt, dass Du mich auf der Insel gerettet hast!" Brisa antwortete: "Wir reisen zusammen, ich hätte jeden gerettet, wenn ich dazu in der Lage wäre. außerdem hast du mich ja auch gerettet."
Kori lächelte "Ich meinte das nicht nur im wörtlichen Sinn. Du hast die Zirkusvorstellung gesehen. Du bist meine Frau mit Schleier! Und eigentlich hast mich auch auf der Insel der Meerjungfrau gerettet, denn ich habe nur an dich gedacht, obwohl wir von vielen sehr schönen Frauen umgeben waren. Ich möchte Dich nie mehr gehen lassen! Ich bitte dich, bleibe immer bei mir oder erlaube mir dir überallhin zu folgen. Werde meine Frau!"
Brisa zog die Stirn in Falten und wollte gerade antworten, dass sie nicht die Absicht habe, sich in die Reihe seiner Trophäen einzureihen, als Kori sie unterbrach: "Antworte noch nicht, entscheide dich, wenn du absolut sicher bist. Ich kenne deine Vergangenheit und du kennst die meine. Ich weiß, dass du mir nicht vertraust. Gib mir eine Chance dein Vertrauen zu verdienen! Ich möchte nur, dass Du weißt, dass ich hier auf dieser Reise gelernt habe, was Liebe ist und ich habe das Ziel meiner Lebensreise gefunde. Du allein bist mein Ziel! Ich verstehe jetzt Belix und Björn. Wenn man die Richtige gefunden hat, weiß man, dass Alle vorher nicht die Richtigen waren! Ich möchte Dir etwas schenken." Er kramte in seiner Tasche und zog einen durchsichtigen Kristall hervor, den er Brisa gab. "Das ist ein Sonnenstein. Damit erkennst Du auch bei trüben Wetter, wo die Sonne gerade steht. Meine Mutter gab ihn mir, als ich ganz klein war. Er sollte mir Glück bringen und mir die Richtung weisen."
Brisa nahm den Stein nachdenklich entgegen und ging dann stumm in Richtung Unterstand. Kori sah ihr nach und dachte hoffnungsvoll "Sie hat nicht nein gesagt!"
Erst wenn Du am Abgrund stehst und nicht mehr weiter weißt erkennst Du, wer Dich zurückreißt und wer Dich springen läßt.

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von delfin » Fr 2. Jan 2015, 14:36

Galmur ging langsam zu Ardis hinüber, die an der Reling stand und auch den Funkenregen betrachtete. ´Aus Versehen´ legte er seine Hand auf ihre und sie ließ es zu. Eine Weile besahen sie sich gemeinsam die funkelnden Lichtfontänen, bis Galmur sich zur Ardis umdrehte und sagte "Wie wäre es wenn du deine Runensteine wirfst und mir ... also uns ... einen Blick in die Zukunft gewährst?" Sie überlegte kurz "Nun ja, warum nicht, zum Wechsel der Jahre ist immer viel Zauber in der Luft." Die anderen wurden auf ihre Worte aufmerksam und kamen näher, während Ardis sich vorbereitete. Sie nahm ihren Beutel, zeichnete einen Kreis aufs Deck, setzte sich entspannt hinein. Nach kurzer Zeit warf sie ihre dunklen Runensteine und den einen neuen, bunten (aus dem Stein vom Axtträger) in den Kreis und beugte sie grübelnd darüber. Die anderen standen um sie herum und sahen gebannt zu. Ardis murmelte etwas unverständliches, dann begann sie mit einer leicht veränderten Stimme, wie in Trance zu sprechen: "Auf der Insel im Westen ist das vorletzte Artefakt versteckt... Das letzte Artefakt liegt in tiefer Dunkelheit unerkannt verborgen! Nur durch eine harte Prüfung, die hohe Opfer fordern könnte, wird es hervorkommen... Sind alle magischen Artefakte vereint, öffnet sich ein magisches Portal, dass zum Standort des Baum führt..." Als diese Worte verklungen waren, schien Ardis ihre Kraft zu verlassen, sie sackte zusammen und kippte zur Seite. Doch Brisa mit ihren schnellen Reflexen gelang es sie aufzufangen, sie sah zu Belix "Kannst du sie bitte runtertragen und hinlegen?" Was er auch tat. Die anderen sahen ihnen nach. Unterdessen wollten Quax und Galmur die Runensteine aufsammeln, doch der Axtträger hielt Quax zurück "Halt fass sie nicht an, sie sind ... naja, lass ihn das besser tun..." und schon bückte Galmur sich und sammelte sie Runensteine ein, jeder von ihnen leuchtete kurz auf und wurde etwas heller, als er sie in der Hand nahm. Quax war kurz verwundert, doch als er später darüber nachdachte wurde ihm immer klarer was geschehen war und geschehen würde. Auch der Axtträger hatte es mit Besorgnis beobachtet, doch er wusste, dass es Galmurs Bestimmung war, sich der Dunkelheit in Ardis zu stellen - dabei war er sich allerdings nicht klar darüber, ob es für Galmur und Ardis gut ausgehen würde...

Doch von dieser seltsamen Prophezeihung ließen sich die Menschen auf dem Schiff nicht lange aufhalten. Die Helden und die Crew unterhielten sich weiter, lachten, aßen, tranken und feierten gemeinsam, bis im Osten langsam sie Sonne aufging und mit ihren hellen Strahlen das neue Jahr begrüßte.
Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden. - Sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen.

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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von Alix » Sa 3. Jan 2015, 09:51

Das Meer war ruhig und ein leichter Wind trieb das Schiff voran. Kori hatte das Steuer an einen der Mannschaft abgegeben und stand an der Reeling um den Sonnenaufgang anzusehen und seine Mannschaft zu beobachten. Sancho hatte die Matrosen gebeten ein paar frische Fische zu fangen und so waren die damit befasst das Netz einzuziehen. Plötzlich rief einer: "Ein Riesenfisch! Bestimmt ein Hai, seit vorsichtig beim einholen und haltet einen Spieß bereit!" Kori lief zu seinen Männern und lachte: "Das ist keine Hai! sondern ein Delfin! Macht vorsichtig, nehmt die Fische aus den Netz und lasst ihn wieder frei!"
"Sancho kann bestimmt eine gute Mahlzeit aus dem Delfin kochen!" protestierte einer der Männer.
"Man isst keine Delfine! werft ihn sofort wieder ins Wasser! Es gibt genug Fische! Sancho kann damit kochen. Außerdem ist noch Mehl da und Gemüse vom letzten Landgang!" Widerwillig gehorchten die Männer.

Brisa hatte das ganze interessiert beobachtet und fragte Kori. "Warum lässt du ihn frei? Ich kenne viele Kapitäne, die auch Delfine essen!"
"Ich weiß es nicht so genau! Delfine sind so anders! Ich glaube, sie sind die die Kinder oder Spielgefährten der Meerjungfrauen! Sie haben etwas magisches! Es bringt Glück, wenn sie deinem Schiff folgen und außerdem ist es schön anzusehen, wie sie durch die Wellen springen. Sie sind wie kleine Kinder, immer so fröhlich! Sieh nur!" er deutete aufs Meer. Der Delfin den sie freigelassen hatten schwamm neben dem Schiff und schien ihnen zuzulächeln, bevor er fröhlich springend wieder in Richtung Sonnenaufgang davonschwamm.

Die Bogenschützin sah ihm nach, innerlich staunend. Sie hatte nicht erwartet, dass Kori so sanft sein konnte. "Du sehnst dich nach Kindern, was? Hat keine der Frauen, die du kanntest, ein Kind?" fragte sie belustigt.
"Ich weiß es nicht! Leider! Manchmal denke ich, ich müsste noch mal bei allen vorbeischauen, um das festzustellen. Ich würde mir schon einen Sohn wünschen, der mit mir die Meere befährt und dem ich das Führen eines Schiffes beibringen könnte!"
"Kein Tochter?" fragte Brisa lachend.
"Darüber hab ich nicht nachgedacht! Eine Frau auf dem Schiff oder sogar als Kapitän? Nun seit ich dich kenne, weiß ich, dass das auch denkbar ist! Soll ich Dir zeigen wie man ein Schiff steuert! Lass und zum Ruder gehen, komm!" Kori zeigte zum Steuer.
"Warum nicht!" neugierig folgte Brisa dem Kapitän, der ihr das Ruder einfach überlies und nur ab und zu Anweisungen gab.

"Mal eine andere Idee eine Frau zu verführen!" meine Belix zu Kwasir, die an der anderen Schiffsseite standen und beide lachend beobachteten. "Naja, manche Frauen wollen eben das Ruder in der Hand haben! Auf diese Weise könnte er es vielleicht sogar schaffen!" ergänzte Kwasir.
Erst wenn Du am Abgrund stehst und nicht mehr weiter weißt erkennst Du, wer Dich zurückreißt und wer Dich springen läßt.

LadySilbermond
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Re: Cultures Satzkette

Beitrag von LadySilbermond » Sa 3. Jan 2015, 18:11

Kwasir grinste verschmitzt und machte sich auf, wieder zurück in die Kombüse zu gehen, um zu sehen, was Sancho aus den Fischen, die sie gefangen hatten, schönes zaubern wollte. Er war eigentlich froh, dass Kori den Delfin wieder freigelassen hatte - obwohl er ihm gar nicht zugetraut hätte, so aufmerksam zu sein – denn ihn selbst hatte einmal ein Delfin aus Seenot gerettet. Eigentlich hätte er es lieber gehabt, wenn es tatsächlich ein Hai gewesen wäre, denn wenn er an sein Erlebnis im Haifischbecken dachte, bekam er plötzlich Lust auf eine deftige Haifischflossensuppe.

Als er schon fast bei der Kombüse angekommen war, konnte es nicht lassen, Björn leicht auf die Schulter zu klopfen und ihm zuzuflüstern: „Dann fang schon mal an, die Goldmünze zu polieren, die du mir bald geben musst. Ich werde mir in der Zwischenzeit überlegen, was ich damit anfangen werde.“ Björn ließ einen misstönenden Akkord auf seiner Leier erklingen und runzelte die Stirn, während er die beiden am Steuerrad beobachte: „Hm, also,wer weiß, was noch alles passiert. Noch ist es ja nicht soweit. Ich gebe zwar zu, dass Brisa etwas weniger widerspenstig ist, aber sie hat, glaube ich, ihre scharfe Zunge noch zu nichts anderem bei Kori benutzt als ihm ein paar gepfefferte Sätze ins Ohr zu flüstern.“
In der Kombüse war Sancho grade damit beschäftigt, Gemüse für die Fischsuppe in kleinste Scheibchen zu schneiden, wobei sich das Messer so schnell auf und ab bewegte, dass man seine Hände und das Messer fast nicht mehr unterscheiden konnte.'Als Kwasir im half, indem er begann, die Suppe umzurühren, überlegte er sich nicht zum ersten Mal, was wohl die fehlende Zutat für den Unsichtbarkeitstrank sein konnte. Er war sich sicher, dass er alle Zutaten hatte, nur über die letzte war er sich nicht ganz sicher, es musste etwas sein, was dem Ganzen die letzte „Würze“ verlieh, hmmm.....
Als er sah, wie Sancho einen Löffel in die Suppe tunkte, um sie zu probieren und dann zwischen verschiedenen Kräuterbüscheln eines auswählte um es kleinzuhacken und in die Suppe zu geben, - wobei er murmelte“ Ah ja, genau das hat noch gefehlt“ - fragte er ihn:
„Woran erkennst du eigentlich, was die entscheidende letzte Zutat ist, die dem Essen noch gefehlt hat und ihm das richtige Aroma schenkt?“
Ein Strahlen ging über das Gesicht des kleinen Kochs und er sagte zu Kwasir, indem er ihn auf die Brust tippte: „Das musst du hier spüren! Genau hier! Dein Herz sagt dir schon, was noch fehlt. Es ist immer die Zutat, die das wahre Wesen eines Gerichtes ausmacht. Wenn du nicht mit dem Herzen kochst, wird das teuerste Essen nicht schmecken. Weißt du, was ich manchmal gemacht habe, wenn ich nicht wusste, wie ich kochen sollte? Ich habe auf meiner Trompete gespielt, und dann hat sich sofort mein Herz geöffnet.....“ Mit diesen Worten zog er seine Trompete hervor und begann, eine wunderschöne Melodie zu spielen. Kwasir begann zu träumen und beobachtete den Dampf, der sich aus dem Suppentopf kringelte. Plötzlich begann er verschiedene Formen anzunehmen. Waren das nicht zwei Kringel, die aussahen wie zwei Herzen, die aufeinander zuschwebten? In der Mitte verschmolzen sie miteinander und lösten sich wieder in dem Rauch auf. Plötzlich fingen seine Gedanken an zu wandern. Das wahre Wesen eines Gerichtes? Um was ging es denn bei dem Unsichtbarkeitstrank? Vielleicht hatte er ja etwas mit der verborgenen – unsichtbaren – Liebe zu tun, die Brisa sich noch nicht eingestehen wollte? Vielleicht würden Brisa und Kori etwas erleben, was ihre verborgene Liebe auf die Probe stellen würde ?

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